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Der »Häuptling« sagt Tschüss

Thomas Reiplinger gestern als CJD-Jugenddorfleiter verabschiedet

Versmold (igs). Spontan, zielstrebig und mit ganz besonderem Humor: So kennen die Versmolder Thomas Reiplinger. Als sich gestern nach seiner Verabschiedung niemand traute, als erster zum Büfett zu gehen, machte der scheidende CJD-Jugenddorfleiter den Weg frei: Er gab selbst forschen Schritts die Richtung vor, die zum dampfenden Suppenkessel führte.
Nach mehr als 14 Jahren in Versmold führt der Weg Reiplingers nach Berlin. In der Bundeshauptstadt ist der 52-Jährige seit Anfang des Monats Gesamtleiter des dortigen CJD-Verbundes. Zu seiner Verabschiedung und zur Begrüßung seines Nachfolgers Heinz van Goer, der in Personalunion das CJD Burgsteinfurt leitet, herrschte gestern »volles Haus« in der Begegnungsstätte Kavenstroth.
Zahlreiche Kollegen, Weggefährten und Kooperationspartner ließen es sich nicht nehmen, Reiplinger persönlich für seine Arbeit zu danken. »Es wird kein Spaziergang werden, was ihn in Berlin erwartet«, verwies Hartmut Hühnerbein, Sprecher des CJD-Vorstandes, auf das umfangreiche Aufgabengebiet, das Reiplinger übernimmt - Berufsbildung, Migration und Jugendhilfe sowie Lobbyarbeit in den CJD-Einrichtungen in Berlin und Brandenburg. Seine Zeit in Versmold habe Reiplinger genutzt, seine Gaben bestmöglich eingebracht, die ihn zu einem geschätzten Partner und guten Vertreter des CJD gemacht hätten. Neue Wege zu gehen, um Menschen zu helfen - dies sei das Thema für Reiplinger an allen CJD-Stationen gewesen, »und das wird auch die neue Herausforderung in Berlin sein«. Die Einrichtung des musischen Zweiges, der Erweiterungsbau am Gymnasium, die Entwicklung neuer Konzepte für die Jugendarbeit fallen in die »Ära Reiplinger« in Versmold. »Sie können mit Stolz gehen», meinte Bürgermeister Thorsten Klute. »Sie haben Spuren hinterlassen.« Landrat Sven-Georg Adenauer blickte auf die vielfältigen Aufgaben, die Reiplinger ausfüllte: »Oberster Häuptling«, Architekt und Baumeister, Anwalt des Menschenbildes »Keiner darf verloren gehen«, Künstler, Psychologe, Geschäftsmann, Lehrer und Grenzensetzer.
»Die guten Worte gelten nicht nur mir, sondern allen Mitarbeitern. Wir haben gemeinsam viel bewegt«, entgegnete Reiplinger, der nicht ausschließen kann, dass es ihn im Ruhestand wieder in die Stadt verschlägt, in der er bereits als »armer CJD-Internatsschüler« gelebt hat. Und für seinen Nachfolger Heinz van Goer bleibe auch noch ausreichend Arbeit, verwies Reiplinger unter anderem auf den weiteren Ausbau des musischen Zentrums.
Heinz van Goer sei ein Zugewinn für Versmold, unterstrich Hartmut Hühnerbein. Die Kooperation des Versmolder CJD mit der berufsbildenden Einrichtung in Burgsteinfurt, die ebenfalls zum seit Jahresanfang bestehenden CJD-Verbund Westfalen gehört, sei eine Chance. »Ich habe mich aus Überzeugung für diese Aufgabe entschieden«, erklärte Heinz van Goer. Nun gelte es, diese Aufgaben neu zu strukturieren und zu gestalten.

Artikel vom 28.02.2007