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Ein neuer Stern von altem Adel

Familie von Donnersmarck stammt aus Schlesien des 14. Jahrhunderts

Das Familienwappen der Donnersmarcks von 1417.

Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Florian Henckel von Donnersmarck, der deutsche Hüne mit Gardemaß 2,05 Meter und Gouverneur Arnold Schwarzenegger nicht unähnlich, gefiel der Glamour-Szene in Hollywood auf Anhieb.
Was sich in der Nacht des Oscar-Trubels noch nicht herumgesprochen hatte, dürfte der Klatschpresse in L.A. noch wohlige Schauer des Entzückens bereiten: Der neue internationale Shootingstar ist ein leibhaftiger Graf.
Laut Adelskalender Gotha gehört er der ersten von insgesamt vier Linien des Hauses Henckel von Donnersmarck an. Allerdings verzichtet der Filmemacher aus linksliberalem Elternhaus auf den Titel - und das, obwohl der blaublütige Spross urdeutschen Adels aus Schlesien auf einen Stammbaum blickt, der bis ins 14. Jahrhundert reicht.
Dünkel ob des Titels waren zwei prominenten Onkeln fremd: Pater Augustinus Graf Henckel von Donnersmarck, Domprediger in Essen und Köln, Ritter vom heiligen Grab und bis 2000 Leiter des katholischen Büros NRW sowie Leo-Ferdinand Graf Henckel von Donnersmarck, bis 2005 Präsident des Malteserordens, trugen zum guten Ruf des vollen Familiennamens bei. In Berlin ist die Donnersmarck-Stiftung seit Kaisers Zeiten Inbegriff von Wohltätigkeit.
So gesehen wird das politisch und ethnisch überkorrekte Amerika Florians erste Worte auf der Oscar-Bühne, »Oh mein Gott«, durchgehen lassen. Vor allem, weil sich ein Intellektueller aus dem Uradel der alten Welt geoutet hatte.

Artikel vom 27.02.2007