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Unfallzahl legt Rückwärtsgang ein

2006 krachte es seltener als im Vorjahr -ÊPolizei nimmt Radfahrer ins Visier

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold (WB). Auf den niedrigsten Stand seit Jahren ist die Zahl der Verkehrsunfälle in Versmold gesunken: 525 Unfälle ereigneten sich im zurückliegenden Jahr auf den Straßen im Stadtgebiet. 2005 war die Polizei 609 Mal ausgerückt. Erfreulich: Erstmals seit langer Zeit gab es keinen tödlichen Unfall zu beklagen. Auch die Zahl der Verletzten ging weiter zurück.

Nach vielen Jahren, in denen Versmolds Straßen zu den unfallträchtigsten im Kreisgebiet zählten, liegt die Unfallhäufigkeit jetzt sogar unter dem Kreisdurchschnitt -Êund Versmold auf einem unauffälligen Mittelfeldplatz. Bei den schweren Unfällen zählt Versmold gleichwohl mit Platz vier von 13 zu den Kommunen, auf deren Straßen die Zahl der Verunglückten überdurchschnittlich hoch ist.
Personenschäden registrierte die Polizei im zurückliegenden Jahr bei 88 Unfällen (Vorjahr: 104). Vor allem außerhalb geschlossener Ortschaften ging die Zahl der schweren Unfälle zurück: Waren ein Jahr zuvor noch 20 der 25 Unfälle mit 28 Schwerverletzten außerorts passiert, war es zuletzt nur noch jeder zweite: Bei insgesamt 27 Unfällen verletzten sich 30 Menschen schwer. In 37 Prozent dieser Unfälle ermittelte die Polizei nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit als Unfallursache. »Jedem fünften Unfall ging eine Missachtung der Vorfahrtsregeln voraus«, sagt Wachdienstführer Oliver Maier. Weitere Ursachen seien Überholvorgänge, geringe Sicherheitsabstände und Abbiegen sowie Wenden gewesen.
Im vergangenen Jahr zählte die Polizei zudem 61 Unfälle, bei denen 77 Menschen leichte Verletzungen erlitten. 2005 waren es 79 Leichtverletzte bei 73 Unfällen. Nachdem 2005 noch sechs Menschen auf Versmolds Straßen tödlich verunglückten, gab es im zurückliegenden Jahr erstmals seit langem keine Unfalltoten zu beklagen. Das war 2006 im Kreis nur noch in Herzebrock-Clarholz der Fall. Für 2007 wird diese erfreuliche Entwicklung schon nicht mehr fortgesetzt werden können: Anfang Februar starb wie berichtet ein Mann, nachdem auf der Bundesstraße 476 ein Lastwagen mit seinem Wagen kollidiert war.
Absoluter Schwerpunkt im Unfallgeschehen war die B 476 auch im vergangenen Jahr. Auf der Hauptverkehrsstraße zwischen Peckeloh und Bockhorst ereigneten sich 135 Unfälle -Êzwei mehr als im Jahr zuvor.
Um 50 Prozent, von 20 auf 30, stieg im Jahresvergleich die Zahl der schwereren Unfälle mit Radfahrern. »Die Radfahrer zu sensibilisieren, wird ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit sein. Wir werden gezielt an diesem Problem arbeiten und Radfahrer auf Verstöße ansprechen«, kündigt Oliver Maier an. Vom Fahren auf Gehwegen entgegen der Fahrtrichtung bis hin zu Rotlichtverstößen reiche die Palette der Zweirad-Vergehen.

Artikel vom 22.03.2007