Bielefelder Band »Jodie« setzt im B 3 auf groovige Balladen
Borgholzhausen (el). Ganz ruhig ließen es die 30 Besucher der Bühne Bahnhof Borgholzhausen (B3) am Samstag angehen. Schließlich setzte die Bielefelder Band »Jodie« ganz auf groovige Balladen des Rock, Pop und Soul. Mit viel Gefühl und Herzblut standen die Coversongs dabei stets unter dem Motto »Sweet, Soft and Lazy«. Ein kräftiger Schuss Südstaaten-Gefühl ergriff die Besucher schon bei den ersten Tönen. Schaukelstühle, Hängematten und große Sehnsucht bestimmten den Stimmungsmix, den das Bielefelder Quartett »Jodie« ins B 3 holte. Denn obwohl die Stücke bekannt waren, so gaben die Musiker ihnen doch ihren ganz eigenen Lebensrhythmus mit. Und der war gelassen, von einem eher süßen als tragischen Blues und mit einer im Samthandschuh verborgenen Kraft. Den Samt legte dabei Sängerin Ariane »Jodie« Koziollek in die Melodien. Selbst die rohe Kraft einer Alanis Morisette schien dabei auf Katzenpfoten zu schleichen. Die Wut eines Bono in herzzerreißende Sehnsucht gewandelt. Wichtig für dieses neue Maß der bekannten Dinge war ebenfalls der Bass von Dieter Knost - treibend im Hintergrund und doch unaufdringlich sanft. Eine Ahnung von weiten Horizonten, die zwar von Abenteuern sprachen - aber bitte nicht sofort -, gab auch eine folk-lastige Gitarre. Kein Wunder, dass Joachim Resch hier fast genauso oft zur akustischen Variante griff, wie zur elektrisch verstärkten. So wurde tiefgründige Bodenhaftung mit einer Leichtigkeit des Seins verschmolzen, die auch Schlagwerker Friedhelm (Ise) Iseringhausen mit häufigen Wechseln vom Schlagzeug zu den Bongos unterstützte. Eine gekonnte und sehr eindringliche Premiere, die »Jodie« damit im B 3 feierten. B 3-Leiter Wilhelm Pahde zeigte sich zufrieden: »Wir wollten einmal etwas ganz anderes. Und es zeigt sich, dass dieses ruhige Angebot eine Lücke erfolgreich geschlossen hat. Das Publikum ist ganz anders als sonst, sehr überzeugt und begeistert, und vor allem extra für dieses spezielle Hörerlebnis gekommen.«
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