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»Crashing« ist reine Kopfarbeit

Friseurinnung Gütersloh stellt im »4rooms« die neue Kosmetik- und Haarmode vor

Von Christian Uthoff (Text)
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Gütersloh (WB). Welche Frisuren liegen im Frühjahr und Sommer 2007 im Trend? Und wie sieht das passend farbige Make-up dazu aus? Diese und weitere Fragen beantwortete die Friseurinnung Gütersloh in ihren Workshops für Frisurenmode und Kosmetik am Samstagabend in der Disco »4rooms«.

Zwei Fliegen mit einer Klappe wollte Obermeister Reinhard Schwenner mit der Veranstaltung an einem für Friseure eher ungewöhnlichen Ort schlagen: So sollten die Workshops sowohl die modebewussten Menschen aus der Region als auch die jugendlichen Disco-Besucher des »4rooms« ansprechen. Der Plan ging auf: Rund 250 Gäste schauten während der dreistündigen Show den Models, Friseuren und Kosmetikern bei ihrer Arbeit zu.
Den Anfang machten Julia Peters und Nadine Berkenkötter mit ihrem Kosmetik Workshop. Fachkundig begleitet wurden sie dabei von Moderatorin Sandra Kuhlmann, die den hauptsächlich weiblichen Zuschauern die Trends für die warmen Monate erläuterte: Der Teint sollte glänzend und nicht zu matt sein. So unterstreiche das Make-up die persönliche Note eines Menschen, ohne zu kompakt zu wirken. »Natürlichkeit ist momentan mehr gefragt denn je«, erklärte Kuhlmann dazu. Das Rouge wird diese Saison sehr dezent aufgetragen, um allenfalls leichte Akzente zu setzten. Im Lippenbereich sind sattere Rot-Töne gefragt, während die Lippenkonturen laut der Moderatorin beispielsweise mit Gold- oder Rosé-Tönen akkurat nachgezeichnet werden. »Auf diese Art und Weise wirkt das Make-up nicht so provokativ und auch der Lippenstift hält länger«, erläuterte Kuhlmann das Styling.
Im Workshop für Frisurenmode gab die Moderatorin dann zusammen mit Julia Peters, Tanja Himmelmeier und Loreen Fichtner Einblicke in die von der Friseurinnung Gütersloh erarbeiteten Haarschneide-Trends. Als »raffiniert und nicht exzentrisch, pur und nicht langweilig, ästhetisch, abwechslungsreich sowie tragbar« fasste Sandra Kuhlmann die aktuelle Haarmode zusammen.
Bei den Damen hat man sich von den Styles der »Swinging Sixties« - und von Fußballerehefrau Victoria Beckham inspirieren lassen. So feiert der Bob im neuen Design seine Wiederauferstehung und lässt die Frisuren feminin und unkonventionell aussehen. Der Vorteil: Man kombiniert zwei verschiedene Silhouetten miteinander, ohne die Endlänge des Haares zu kürzen. »Man muss also wenig Haare abschneiden, um eine flippige Veränderung zu erhalten«, erläuterte Kuhlmann die Bob-Frisur. Dazu werden witzige Effekte wie sommerliche Töne ins Haar eingearbeitet und sorgen für ein weiches Farbbild, das nicht so einfach aus der Tube zu zaubern ist.
Auch die Männer sollen wieder wie echte Kerle wirken: Dazu bedienen sich die Friseure der Methode des »Crashings«, bei der einzelne Haarpasseés zunächst gezwirbelt, dann mit dem Glatteisen erwärmt und schließlich mit cremigen Finishprodukten gezupft werden. »So entsteht ein neues Styling für starke Typen«, beschrieb die Moderatorin die wilden Frisuren der Models. Beim »Crashing« muss aber nicht immer der gesamte Kopf bearbeitet werden - die Technik ist auch nur bei einzelnen Partien anwendbar.
Im Anschluss zeigten Nahrine Asmar und Robert Mrosek, der bei der Friseur-WM 2006 in Moskau Vizeweltmeister im Fach Mode wurde, weitere Haarschneide-Trends auf, die sie nach eigenen Angaben »in den Metropolen dieser Welt gesammelt haben.« Dazu gehörten unter anderem Tätowierungen im Haar, die laut Mrosek »aufgrund ihrer Kreativität etwas Neues für die Disco sind.«
Auch der Obermeister der Friseurinnung Gütersloh, Reinhard Schwenner, wurde am Ende auf die Bühne gebeten. Eine neue Frisur bekam er dort nicht - dafür aber die goldene Ehrennadel des Innungsverbandes Westfalen-Lippe für seine engagierte Arbeit.

Artikel vom 26.02.2007