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Fußballfans überzogen sich
gegenseitig mit Hasstiraden

Polizei hatte Lage beim Spiel gegen Münster im Griff

Bielefeld (hz). Abgrundtiefer Hass auf beiden Seiten, doch die Ordnungshüter hatten die Lage im Griff. Beim so genannten Brisanzspiel Arminia II gegen SC Preußen Münster am Freitagabend in der SchücoArena blieb es weitgehend ruhig.

Bereits beim Oberliga-Hinspiel am 1. September vergangenen Jahres hatte es in Münster Randale gegeben. Entsprechend hieß das Motto der Polizei für das Rückspiel in der SchücoArena »Null Toleranz«. Münsteraner Hooligans war sogar ein Stadtverbot für Bielefeld auferlegt worden.
»Zwischen beiden Fanblöcken gibt es eine extreme Feindschaft. Die haben sich schon gehasst, als es auf der Alm noch Holzbänke gab«, sagte Freitagnachmittag Erster Polizeihauptkommissar Wiegand Patzelt, Chef der fußballerfahrenen Bielefelder Einsatzhundertschaft. Und fügte hinzu: »Wir sind auf alles vorbereitet.«
So hatten die Ordnungshüter für das Rückspiel mit einem Aufwand vorgesorgt, der sonst nur bei Fußball-Erstligabegegnungen betrieben wird. Zwei Züge der Polizei-Einsatzhundertschaft Münster nahmen am Freitag um 17.20 Uhr am Boulevard im Neuen Bahnhofsviertel 800 Münsteraner Fans in Empfang, die grölend mit einem Sonderzug im Hauptbahnhof eingefahren waren. Streng bewacht wurden die Münsteraner im Blaulichtermeer der Einsatzfahrzeuge zur SchücoArena eskortiert - auf der Jöllenbecker- und Melanchthonstraße erklangen Hasslieder auf Bielefeld und den DSC.
Die Bielefelder Fans, die sich auf dem Klosterplatz gesammelt hatten, wurden von den Polizisten der hiesigen Einsatzhundertschaft zur SchücoArena geleitet. Bis auf kleinere Zwischenfälle - auf der Stapenhorststraße wurden zwei bengalische Feuer gezündet - blieb es ruhig. Erschüttert war Polizei-Einsatzleiter Wiegand Patzelt über die Hassgesänge, die DSC-Anhänger auf die Münsteraner angestimmt hatten. »Das sind Fans, da kann Bielefeld nicht stolz drauf sein«, kündigte Patzelt Gesprächsbedarf mit dem DSC Arminia an.
Beim Spiel im Stadion und nach dem Abpfiff kam es zu keinen größeren Zwischenfällen. Kurzfristig mussten am Hauptbahnhof knapp 40 Bielefelder Fans festgenommen werden, die offenbar Streit mit Münsteranern gesucht hatten. Um 22.28 Uhr war Freitag dann alles vorbei - der Sonderzug mit den Münsteraner Fans verließ den Bielefelder Hauptbahnhof.

Artikel vom 24.02.2007