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DSC ist Herr über Haus und Grund

Fußballclub kauft Stadiongrundstück - Abrissantrag für Osttribüne gestellt

Von Michael Diekmann
und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Bielefelds Bundesligist DSC Arminia ist mit sofortiger Wirkung Eigentümer des Stadion-Grundstücks an der Melanchthonstraße. Für 1,7 Millionen Euro hat der Club das Gelände zum Vorzugspreis (50 Euro pro Quadratmeter) von der Stadt gekauft.

»Wir sind einen großen Schritt voran gekommen«, äußerte sich DSC-Finanzchef Roland Kentsch gegenüber dem WESTFALEN-BLATT - im Hinblick auf den bevorstehenden Endausbau der SchücoArena. Mit den Arbeiten soll nach dem Dortmund-Spiel des DSC begonnen werden. Das so genannte »Westfalen-Derby« steigt am letzten März-Wochenende in Bielefeld. Der Antrag auf eine Abbruchgenehmigung für die alte Stahltribüne neben der Geschäftsstelle ist bereits gestellt worden.
Verkauft hatte die Stadt dem DSC die 35 205 Quadratmeter bereits im Vorfeld. Rechtskraft erlangte das Grundstücksgeschäft aber erst mit einer Entscheidung des Bielefelder Stadtrates. Als »Tüpfelchen auf dem i« hatte die politische Bestätigung des Verwaltungsvorgangs gefehlt.
Für den DSC bedeutet der Grundbesitz ein völlig neues Kapitel in der Vereinsgeschichte. Seit 1926 kicken die Blauen auf der Wiese von Bauer Lohmann, die 1930 für seinerzeit 30 000 Reichsmark an die Stadt verkauft worden war - jetzt erstmals auf eigenem Grund und Boden. Seit 1999 ist die Arminia Eigentümerin der Immobilien auf dem Grundstück, für das ein Erbpachtvertrag bis 2029 abgeschlossen worden war. Gekauft hat der DSC jetzt sogar noch entscheidende weitere Flächen, gut 4 200 Quadratmeter mehr als zuvor gepachtet. Durch den Erwerb von drei Kleingarten-Parzellen zwischen Nord- und künftiger Osttribüne bekommt der Hausherr Platz für die dringend erforderliche Feuerwehr-Umfahrung des gesamten Stadions. Gegenwärtig besteht hier im Bereich der Gäste-Fanblocks keine Verbindung. Ebenfalls erworben hat der Verein das Fernsehareal zwischen Stadion und Kunstrasenfeld.
Laut Roland Kentsch und Vereins-Präsident Hans-Hermann Schwick hat der Club mit dem Kauf des Grundstücks seine Position deutlich verbessert, wenn man demnächst mit Banken Gespräche wegen der Finanzierung des Tribünenbaus verhandelt. Auch die geplanten »Sky-Offices« auf dem Dach der neuen Tribüne sind als Grundstückseigentümer wesentlich leichter zu vermarkten. Vermutlich werden sie verkauft: für 2 700 Euro pro Quadratmeter. Für die kleinste Einheit (89 Quadratmeter) werden dann 240 000 Euro fällig - für 365 Tage Arminia.

Artikel vom 24.02.2007