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Möbler wollen 6,5 Prozent mehr

IG Metall: »Ende der Zurückhaltung« - harter Tarifstreit erwartet


Von Berd Bexte
Herford (WB). Für die 40 000 Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Westfalen-Lippe, davon 35 000 in OWL, fordert die IG Metall eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von 6,5 Prozent. Diese Forderung hat die Tarifkommission am Freitag in Herford gestellt. »Sie entspricht der deutlich verbesserten Situation der Branche«, betonte Karsten Kaus von der IG-Metallbezirksleitung NRW.
Nachdem die Gewerkschaft im vergangenen Jahr trotz hervorragender Auftragslage nur eine 2,5-prozentige Tariferhöhung -Êzuzüglich einer Einmalzahlung - habe durchsetzen können, sei das »Ende der Zurückhaltung« gekommen.
»Der Erwartungsdruck in den Betrieben ist hoch. Die Beschäftigten haben in den vergangenen Jahren Zugeständnisse gemacht, jetzt wollen sie Geld sehen.« Die Branche »brumme« mit bis zu zweistelligen Umsatzzuwächsen. Überstunden und Samstagsarbeit seien an der Tagesordnung. Die Gewerkschaft rechnet mit schwierigen Verhandlungen. Betriebliche Aktionen wie Warnstreiks seien nicht ausgeschlossen.
Eine erste Verhandlungsrunde findet voraussichtlich Ende April in Herford statt. Dort ist auch der Arbeitgeberverband für Westfalen-Lippe beheimatet, dem Beschäftigte am Freitag eine überdimensionale Postkarte mit der 6,5-Prozent-Forderung überreichten. Zur Unterstützung wird die IG Metall in den Betrieben eine Unterschriftenaktion starten. Die derzeit gültigen Tarifverträge laufen Ende April aus.

Artikel vom 24.02.2007