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Werther verspielt sicheren Sieg

Handball-Landesliga: Spvg. Versmold erkämpft sich im Derby ein 30:30

Von Julian Stolte und Sören Voss
Altkreis (WB). Im Altkreisderby der Handball-Landesliga sah TV Werther bis in die Schlussphase wie der sichere Sieger aus. Doch Spvg. Versmold kippte den Spielverlauf dank einer furiosen Aufholjagd und erkämpfte sich beim 30:30 (14:11) einen wichtigen Punkt gegen den Abstieg.

Mehr als 45 Minuten präsentierte sich TV Werther engagiert und kontrollierte durch eine souveräne Angriffsleistung die Partie. Ein starker Holger Voß zwischen den Pfosten sowie Friedrich Speckmann - er traf nach Belieben aus dem linken Rückraum - machten den Unterschied. In Minute 55 gingen die Hausherren beim 29:23 zum ersten Mal mit sechs Treffern in Führung. In den verbleibenden fünf Spielminuten gelang es dem Team von Joachim Tegelhütter jedoch nicht, den Vorsprung zu verwalten und über die Zeit zu retten.
Mit dem fünften Versmolder Treffer in Folge erzielte Sebastian Hölmer in der 58. Minute den Anschlusstreffer zum 29:28. Werthers Felix Görtz erhöhte noch einmal per Strafwurf, doch im Gegenzug hielt Marc Uthmann die Gäste mit seinem neunten Treffer weiter im Spiel. Werther verlor im Angriff jegliche Ballsicherheit und und lud Versmold mit einer inkonsequenten Deckung zu Toren ein. Nach einem Foul von Bastian Weinhorst kassierten die Gastgeber schließlich in Unterzahl 25 Sekunden vor dem Schlusspfiff den Ausgleichstreffer durch André Ketzler.
Werthers Trainer Joachim Tegelhütter stand die Enttäuschung über den verschenkten Punkt nach Spielende ins Gesicht geschrieben. »Es ist kaum zu glauben, was in den letzten Minuten passiert ist. Ich hatte das Spiel beim 29:23 bereits abgehakt«, so Tegelhütter. Sein Gegenüber Detlef Hein konnte mit einem Punkt weitaus besser leben. »Nach dem Spielverlauf haben wir zwar das Optimale rausgeholt, wir haben aber nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten«, bemerkte Hein, der aufgrund der niedrigen Trainingsbeteiligung (durch Verletzungen) vor allem technische Fehler sowie das Zusammenspiel bemängelte.
Unter dem Strich steht aber für beide Seiten ein Punkt, der im Kampf gegen den Abstieg noch gold wert sein kann. Versmolds Marc Uthmann war sich schon nach dem Derby sicher: »Jetzt bleiben wir drin!«
Fakten & Stimmen
TV Werther: Voß, Mücke (n.e.); Klausen (1), Wolff, Schultz (1), Weinhorst (4/1), Knemeyer (6), Görtz (6/1), Pante, Speckmann (8), Welland (n.e.), Horstmann (3), Hennes (1).
Spvg. Versmold: Mense (bis 52.), Schubert (ab 53.); G. Samu (1), Uthmann (9/2), Spilker, Neumüller, Wulff (1), Rahe, S. Samu (4), Meyrahn (2), Ketzler (6), Hölmer (7), Westmeier.
Zuschauer: 150.
Stationen: 3:0, 5:1 (6.), 7:3, 11:9 (19.), 15:12 (26.), 18:14 (Hz.) - 20:17 (36.), 22:18, 24:19 (50.), 29:23 (54.), 30:28 (59.), 30:30 (60.).
Marc Uthmann (Versmold): »Die Wertheraner tun mir heute leid. Leistungsmäßig haben wir den Punkt nicht verdient. Aber wir haben nie aufgegeben.«
Holger Voß (Werther): »Abgesehen von den letzten Minuten haben wir gut gespielt, doch wir waren zu hektisch.«
Kai Spilker (Versmold): »Die Punkte waren eigentlich schon weg. Holger Voß hat super gehalten, doch am Ende haben wir endlich getroffen.«
Friedrich Speckmann (TVW): »Ärgerlich. Das waren fest eingeplante Punkte. Selbst unsere routinierten Leute waren in den letzten Aktionen nicht ballsicher.«
Andreas Horstmann (Werther): »Bis fünf Minuten vor Schluss war es in Ordnung, danach haben wir uns in der Deckung gnadenlos blamiert.«

Artikel vom 26.02.2007