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Huck und Kolovratnikova geben Ton an

Frauenhandball-Oberliga: Steinhagen fightet, aber Halle beim 28:24 im Derby einfach cleverer

Von Gunnar Feicht und Sören Voss (Texte und Fotos)
Altkreis (WB). Nach den moralischen Tiefschlägen gegen Coesfeld und Müssen hat Spvg. Steinhagen wieder ein sportliches Lebenszeichen abgegeben. Aber das Altkreis-Derby der Frauenhandball-Oberliga gewann der unangefochtene Spitzenreiter Union 92 Halle souverän mit 28:24 (15:11).

»Gegen uns gibt jeder Gegner mittlerweile 120 Prozent. In so einem Derby kann man nicht glänzen, aber das hatte ich auch nicht erwartet.« Halles Coach »Kalla« Klenke wertete den Erfolg als Sieg »der besseren Bank«. Denn zwei der sonstigen Leistungsträger - Kathrin Huck nach einem schmerzhaften Nasenstüber und Edda Sommer - waren frühzeitig gehandicapt. Auch Theresa Janzen war bei Steinhagens Deckung gut aufgehoben, so dass andere in die Bresche springen mussten.
Steinhagen spielte in Anbetracht der Vorgeschichte eine starke erste Halbzeit, war aber ohne Tine Dröge aus der zweiten Reihe nicht gefährlich genug. Die frühzeitige Vorentscheidung leitete Halles Torfrau Sandra Huck ein, als sie im Endspurt der ersten Hälfte dreimal stark parierte. Yvonne Südmersen (2) und Nico Pape per Siebenmeter nutzten dies zur 15:11-Pausenführung.
In der zweiten Hälfte machte Jana Kolovratnikova ihr bisher bestes Spiel für Halle. Nach blitzartigem Wackler erhöhte die Tschechin auf 16:11. Später kombinierte sie ihre Schnelligkeit mit gutem Auge, setzte speziell die Außen geschickt ein, so dass Halle nicht mehr in Bedrängnis geriet. Die Spvg. steckte nie auf, doch bei Union agieren mittlerweile auch die Youngster erstaunlich abgebrüht. Steinhagens Coach André Schnadwinkel: »In den Phasen, als Halle Probleme bekam, haben wir vorne die Dinger nicht gemacht und zu früh abgeschlossen. Das kann man sich gegen so eine Mannschaft nicht erlauben, da müssen wir cleverer agieren.« Dies tat Halles Annika Reschinsky, als sie die Steinhagener »Anschlusstreffer« zum 15:18 und 16:19 mit eine frechen Tor von linksaußen und einem Gegenstoßtreffer beantwortete. Als sich Sina Speckmann danach noch eine Zeitstrafe einhandelte, war für Halle der Weg frei.

Daten & Fakten
Halle: S. Huck; Beier (2), Matenaer, Reschinsky (4), K. Huck (2), Stüssel (1), N. Pape (6/3), Sommer (3), Pieper (1), Janzen (2), Kolovratnikova (4), Südmersen (3).
Steinhagen: Ebreo (bis 30.), Conrad (ab 31.), Mundt (bei 7m); Speckmann (7), Lierse (3/1), Wiens (5/4), Terzi (1), Büscher, Kornfeld (1), Blank (2), Grube (2), Schomeier (3), Hentschel, J. Hölscher (n.e.).
Zuschauer: knapp 350.
Schiedsrichter: Feldt/Weinert (Münster).
Zeitstrafen: Halle 5 (Sommer/2, Beier, Stüssel, Kolovratnikova), Steinhagen 6 (Speckmann/2, Schomeier/2, Lierse, Wiens).
Siebenmeter: Halle 4/3 (Pape an die Latte); Steinhagen 7/4 (Wiens vorbei, Terzi an den Pfosten, Lierse scheitert an Huck).
Stationen: 3:3, 6:4 (10.), 6:6, 8:9 (19.), 11:9, 12:11 (24.), 15:11 - 17:11 (32.), 18:15, 19:16, 22:16 (44.), 23:18 (51.), 25:18, 27:20 (58.), 28:21, 28:24.

Artikel vom 26.02.2007