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Was nützt Wärme ohne
entsprechende Dämmung?

Peter Gödde spricht im Haus Werther zum Energiepass


Werther (law). Vom 1. Januar 2008 an wird der Energiepass für Häuser in Deutschland Pflicht. Über die Hintergründe und Energieeinsparmöglichkeiten durch Wärmedämmung und Altbausanierung referierte Ingenieuer Peter Gödde am Donnerstag auf Einladung der Stadt. Seiner Ansicht nach lohnen sich Erdwärmepumpen, Pelletheizungen und Co. nur begrenzt, wenn das Haus an sich nicht energiesparsam ist.
Was nützen warme Getränke im kalten Winter, wenn der Pullover seinen Träger nicht vor der Kälte schützt? So ähnlich könnte man sich auch viele Häuser vorstellen. Immer mehr Wärme wird in die Häuser gepumpt, die Energiekosten und der Verbrauch steigen stetig an und letztendlich entweicht die Wärme ungenutzt.
Peter Gödde stellte den 20 Zuhörern im Saal des Hauses Werther Konzepte und Ideen zur konsequenten Gebäudesanierung vor. »Alleine ein Drittel der Gesamtenergie geht in die Gebäudebeheizung«, erklärte Peter Gödde. Erst vor wenigen Tagen wurde auf der Konferenz der EU-Umweltminister in Brüssel bekannt gegeben, dass bis zum Jahr 2020 der Ausstoß von Kohlendioxid mindestens um 20 Prozent gesenkt werden soll. »Pro Kopf«, so rechnete Gödde vor, »haben die Deutschen einen CO2-Ausstoß von elf Tonnen pro Jahr.«
Einsparungen sollten von daher ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Da aber nicht jeder Hausbesitzer über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, um sein Haus von 2008 an auch gemäß dem Energiepass optimal zu dämmen, stellte Peter Gödde Finanzierungsprogramme vor. Besonders erwähnte der Ingenieur aus Harsewinkel die Banken der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die mit günstigen Krediten und Zinsen bis zu 50 000 Euro geben und gleichzeitig auch gute Tilgungsfristen besitzen.
Pelletheizungen verlieren nach Ansicht von Gödde bereits wieder an Attraktivität, da der Preis für die gepressten Holzstückchen auf Grund der großen Nachfrage bei gleichzeitig geringer Menge auf dem Markt enorm gestiegen seien. Auch Erdwärmepumpen seien noch keine wirkliche Alternative, da der Preis allein für die Bohrungen bereits bei etwa 8 000 Euro liege und sich eine Installation nur selten amortisiere.
Der Energiepass wird am 1. Januar 2008 in Deutschland eingeführt. Er soll ein Anreiz für Mieter und Vermieter zum Energiesparen sein und Klarheit bringen, wie gut das Haus gedämmt ist. Für Hausbesitzer, die in eigenen vier Wänden wohnen, muss kein Energiepass angelegt werden.

Artikel vom 24.02.2007