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Land kürzt Zuschüsse bei Randstunden

Wegen neuer Richtlinien fehlen Halle 14 500 Euro für Betreuung


Halle (kg). »Wir müssen deutliche Zeichen setzen und uns wehren«, forderte Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann vehement im Schulausschuss. Der Hintergrund: Mit neuen Richtlinien kürzt das Land die Zuschüsse für Randstundenbetreuung und Silentien an den offenen Ganztagsgrundschulen und gibt die Aufgabe an die Kommunen weiter. Das bedeutet, dass die Stadt Halle weitere 14 500 Euro jährlich übernehmen muss oder höhere Elternbeiträge einfordern.
Die Mitglieder des Schulausschusses waren sich einig, dass die Betreuungangebote fortgesetzt werden müssen. Wenn die Richtlinien nicht wieder geändert werden, müsse die Finanzierung durch höhere Elternbeiträge oder einen höheren Stadtanteil oder beides sicher gestellt werden. Dieter Baars (CDU): »Ich teile den Ärger der Bürgermeisterin, aber das werden wir wohl schultern müssen«. Gleichwohl soll die Verwaltung - möglichst gemeinsam mit anderen Gemeinden - das Land an seine Versprechen erinnern, im Bildungsbereich nicht zu kürzen.
»Das kostet uns richtig Geld«, schäumte Anne Wesselmann angesichts der »klammheimlichen Kürzungen per Erlass«, wie sie auch schon bei den Kindergartenbeiträgen und Volkshochschul-Hörergebühren an die Kommunen weitergegeben würden. Die Bürgermeisterin: »Die Eltern stehen hier bei mir am Schreibtisch, wenn der Geldhahn abgedreht wird. Die Randstundenbetreuung ist bei unseren ländlichen Strukturen eine Erfolgsgeschichte«. Die Grundschulleiter bestätigten die Einschätzung der Bürgermeisterin und sprachen sogar von einem steigenden Bedarf. Viele Eltern erhofften eine Ferienregelung. Ausschussvorsitzende Ulrike Sommer: »Wir dürfen das Land nicht aus der Verantwortung lassen«.

Artikel vom 24.02.2007