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Von Klaus-Peter Schillig

Aspekte
der Woche

A 33: Wo ist Bürokratieabbau?


Sie ersticken in Lärm und Dreck, die Anlieger der B 68 in Halle. Geschäfte sterben, Nebenstraßen sind als Schleichwege überlastet - eine ganze Stadt leidet. Seit Jahrzehnten nunmehr. Und bis zu einer Lösung, glaubt man dem NRW-Verkehrsminister, dauert es mindestens noch bis ins nächste Jahrzehnt.
Ging es eigentlich jemals wirklich um die Menschen an der Bundesstraße, wenn über die A 33 diskutiert wurde? Oder waren sie einfach nur Verfügungsmasse im politischen Hin und Her, Druckmittel für einen Lückenschluss, der immer noch in den Sternen steht. Kaum jemand wartet sehnsüchtiger auf die Fertigstellung dieser Autobahn als die, die schon seit vielen Jahren kaum ein Fenster öffnen können an Halles Durchgangsstraße, die ihren Nachbarn auf der anderen Straßenseite anrufen müssen, wenn sie ihm etwas erzählen möchten. Und die müssen nun lesen, dass die Erlösung von den Leiden so greifbar nahe war: Die Chance, die Autobahn von Steinhagen kommend nicht nur bis zum Schnatweg, sondern gleich in einem Zug bis zur Haller Westumgehung zu bauen.
Immer wieder haben in den vergangenen Jahren die Experten zusammengesessen, haben Fledermäuse, Kröten und Molche gesucht, Lärmschutz diskutiert, Trassen hin- und hergeschoben. Keiner ist auf den Gedanken gekommen, dass man die Zuschnitte der A-33-Teilstücke ja auch mal ändern könnte, um voran zu kommen. Die Haller, jedenfalls die Mehrheit, werden dieser verpassten Chance umso mehr nachtrauern, als es jetzt wieder Streit zwischen Naturschützern und Straßenbauern um die Einzelheiten im Bereich der Konsenstrasse gibt und erneut Verzögerungen drohen (Seite Borgholzhausen).
Ist es also wirklich zu spät, die vier Kilometer zwischen Künsebeck und Bokel separat zu betrachten und zu bewerten und dadurch vor dem Rest des Haller Abschnitts zu bauen? Mitnichten. Unsere Landesregierung und speziell Ostwestfalen rühmen sich des Bürokratieabbaus. Hier könnten sie mal zeigen, wie es gehen kann.

Artikel vom 24.02.2007