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Reifen-Riese rüstet zur
Übernahme von VDO

Continental will Zulieferer-Konzern schmieden


Frankfurt/Main (dpa). Mit erneuten Bestmarken bei Umsatz und Ergebnis im Rücken rüstet sich der Autozulieferer Continental für eine Übernahme der Siemens-Autozulieferersparte VDO. Vorstandschef Manfred Wennemer bekräftigte gestern in Frankfurt das Interesse, aus Conti und VDO neben Bosch einen zweiten deutschen Zulieferer-Riesen zu schmieden. Continental sehe große Vorteile in einer möglichen Übernahme. Damit könnten Investitionen in neue Technologien vorangebracht werden. Conti könnte einen Kauf von VDO finanziell »stemmen«.
Der Konzern aus Hannover hat für Übernahmen vier Milliarden Euro an liquiden Mitteln in der Kasse. Siemens VDO wird am Markt mit einer Summe zwischen fünf und acht Milliarden Euro bewertet. Conti verzichtete auf eine zunächst in Aussicht gestellte Sonderausschüttung an die Aktionäre. Ein Aktienrückkauf sei wenig wahrscheinlich. »Wir werden unser Pulver trocken halten, um die mit der Konsolidierung der Branche verbundenen Chancen nutzen zu können«, sagte Wennemer. Bei einer VDO-Übernahme habe Conti mehr Kraft für Investitionen etwa in den Bereichen Motormanagement, Hybrid und Navigation.
Wennemer betonte, es sei alleine die Entscheidung von Siemens, welche Schritte in Sachen VDO gegangen werden sollen. Deutschlands größter Elektrokonzern hatte am 25. Januar angekündigt, deutlich mehr als 25 Prozent der Sparte VDO an die Börse zu bringen, die industrielle Führerschaft aber behalten zu wollen. Conti hatte noch am selben Tag Interesse angemeldet. Wennemer deutete nun an, dass außer einer Komplettübernahme auch andere Optionen denkbar sind.

Artikel vom 23.02.2007