23.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Allianz AG verdient
sieben Milliarden Euro

Höchster Konzerngewinn in Deutschland im Jahr 2006

München (dpa). Europas größter Versicherungskonzern Allianz will nach einem Rekordgewinn von mehr als sieben Milliarden Euro im Umbau-Jahr 2006 auch künftig zweistellige Ergebniszuwächse einfahren.

»Wir haben unsere ambitionierten Ergebnisziele für 2006 nicht nur erreicht, sondern auch alle deutlich übertroffen. Was wir versprochen haben, haben wir geliefert, und wir werden dies auch in den kommenden Jahren tun«, sagte Allianz-Chef Michael Diekmann, ein gebürtiger Bielefelder, gestern in München. Das operative Ergebnis solle von 2007 bis 2009 jeweils in einer Größenordnung von durchschnittlich zehn Prozent wachsen. Dazu soll auch die Komplettübernahme der französischen Tochter AGF und der Allianz Leben beitragen.
Im vergangenen Jahr sprang das operative Ergebnis des Konzerns vor allem dank guter Geschäfte in der Schaden- und Unfallversicherung von 8,0 Milliarden Euro im Vorjahr auf knapp 10,4 Milliarden Euro. Dabei profitierte die Allianz von einem günstigen Schadenverlauf mit wenigen Naturkatastrophen.
Beim Überschuss, der von 4,38 Milliarden auf den Rekordwert von 7,02 Milliarden Euro hochschnellte, kam der Allianz auch ein Steuereffekt von etwa 500 Millionen Euro zugute. Die Allianz dürfte damit der deutsche Konzern mit dem höchsten Gewinn gewesen sein. Nach einer Stagnation des Gesamtumsatzes bei 101,1 Milliarden (2005: 100,9 Mrd) Euro plant der Konzern für das laufende Jahr wieder ein deutliches Wachstum: Hochgerechnet ergibt sich aus den angestrebten Umsatz- beziehungsweise Ertragsverbesserungen in den einzelnen Sparten ein angepeilter Gesamtumsatz von 105 Milliarden Euro für 2007.
Die Aktionäre sollen von der guten Geschäftsentwicklung durch eine kräftige Dividendensteigerung profitieren. Die Ausschüttung soll nahezu verdoppelt werden von 2,00 Euro für das Jahr 2005 auf 3,80 Euro je Aktie für 2006. In den kommenden Jahren sollen die Dividenden dann weiter steigen. »Unsere Konzentration auf Ergebniswachstum zahlt sich aus«, erklärte Diekmann. Mit dem tief greifenden Konzernumbau, der die Verschmelzung der italienischen RAS auf die Allianz, die Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft sowie die Bündelung des deutschen Versicherungsgeschäfts umfasste, sei 2006 »ein Jahr konsequenten Wandels« gewesen. »Der Erwerb aller Aktien unserer Tochterunternehmern AGF und Allianz Leben durch die Allianz ist der nächste logische Schritt.«
Die Gewerkschaft Verdi i erneuerte unterdessen ihre Kritik am Abbau von alleine etwa 5700 Stellen im deutschen Versicherungsgeschäft der Allianz bei gleichzeitigen Milliardengewinnen. »Es ist unverantwortlich, dass Konzerne mit Rekordgewinnen Stellenstreichungen solchen Ausmaßes vornehmen«, sagte Verdi- Bundesvorstandsmitglied Uwe Foullong.

Artikel vom 23.02.2007