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Anklage gegen Bildungsträger

Verein »Arbeit und Leben« soll 100 000 Euro veruntreut haben


Von Björn Kaps
Detmold (WB). Die Staatsanwaltschaft Detmold hat in der Affäre um den Weiterbildungsverein »Arbeit und Leben« (AuL) Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer Jürgen Reitemeier und fünf weitere Beschuldigte erhoben. Reitemeier und die anderen Angeklagten seien wegen Betrugs, Untreue und Urkundenfälschung angeklagt, sagte der ermittelnde Staatsanwalt Dieter Varnholt dieser Zeitung. Der vom Deutschen Gewerkschaftsbund und der Stadt Detmold initiierte Verein hatte mit öffentlichen Fördergeldern Weiterbildungen organisiert, bis im Jahr 2003 der Verdacht auf Fördermittelbetrug aufgekommen war. Bei den Ermittlungen habe sich herausgestellt, dass die Beschuldigten Luftrechnungen für nicht erbrachte Leistungen erstellt und Fördergelder zweckwidrig eingesetzt hätten, sagte Varnholt.
Bei den Angeklagten handele es sich neben Reitemeier um die ehemaligen Vereinsmitarbeiterinnen Dagmar E. und Irmgard R, den Lehrer Uwe G., und den Rechtsanwalt Norbert K.
Reitemeier habe über die Detmolder »Werkstatt für Kommunikation und Weiterbildung« fingierte Rechnungen über etwa 60 000 Euro an den Verein gestellt, für die es keine Gegenleistungen gegeben habe. Darüber hinaus habe es eine Vielzahl von kleineren Betrugsdelikten gegeben. Eine Angeklagte habe Rechnungen für angebliche Referententätigkeiten ihres Mannes angefertigt, obwohl dieser keine Leistungen erbracht habe. »Die Schadensumme beläuft sich auf etwa 100 000 Euro«, sagte Varnholt. Dies sei jedoch nur die Spitze des Eisbergs.

Artikel vom 23.02.2007