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Spitze und Tee aus Paraguay

Informationsabend zum Weltgebetstag: »Unter Gottes Zelt vereint«

Halle (kg). Was haben Nanduti-Spitzen, Zuckerrohrschnaps und eine merkwürdige Kombination von indianischem und mennonitischem Essen, die »Carbonada Criolla« mit dem Weltgebetstag am Freitag, 2. März, zu tun? Antworten auf diese und viele andere Fragen gab es Dienstag im Haller Spener-Haus bei einem Informationsabend zum südamerikanischen Land Paraguay.

»Unter Gottes Zelt vereint« lautet das Thema, das das ökumenische Weltgebetstag-Team aus Halle aufgegriffen hat.
Sigrun Gehlen-Büsselberg und Brigitte Feibig-Oberst, unterstützt von Agnes Bismayer, Yvonne Wietki, Ursula Grefe, Ursula Ziesché, Ingrid Arning, Theresia Horstmann, Rita Willmann, Ulrike Peters, Magdalene Mathmann und Marlene Hermes hatten den Abend vorbereitet, an dem das Motto mit anderen interessierten Frauen ebenso handfest wie besinnlich aufgearbeitet wurde. Nach der Begrüßung mit paraguayischen Zuckerrohrschnaps konnten die Besucherinnen das Land kennenlernen. »Tereré, mehr als ein Nationalgetränk« rückte den traditionellen Tee in den Mittelpunkt, dessen bekanntere »Schwester« in Argentinien Mate genannt wird. Während Mate allerdings warm getrunken wird, trinkt man den Tee in Paraguay kalt.
»Gastfreundschaft und Nahrungssicherheit« informierte über die Essgewohnheiten, während die aus Fasern gesponnene, kunstvoll-zarte »Nanduti-Spitze« die Haupterwerbsquelle eingeborener Frauen vorstellte - Handarbeiten wie die Taschen aus Ananasfasern. »Ein Streifzug durch die Musik« zeigte, dass neben traditionellen Flötenklängen auch Instrumente wie Harfe und Gitarre zum Leben in Paraguay gehören.
Nach Kostproben eines paraguayischen Buffets, einem Reise-Erfahrungsbericht von Sigrun Gehlen-Büsselberg, die 2003 mit dem Kirchenkreis Halle immerhin an einem Grenzfluss nach Paraguay geschaut hat, sprach Ingrid Arning über die Religionsvielfalt in dem Land, das zu 90 Prozent katholisch ist. Eine gute Gelegenheit, mehr über ein fremdes Land zu erfahren: Paraguay befindet sich nach 35 Jahren Militärdiktatur seit 1989 in einem schwierigen Prozess der Umgestaltung, in dem Frauen auf vielfältige Weise versuchen, ihre Rechte durchzusetzen und gemeinsam für soziale Gerechtigkeit einzustehen.
Was es heißt, unter »Gottes Himmelszelt« vereint zu sein, die Kirche zu erleben und im ökumenischen Miteinander nach dem Verbindenden zu fragen, darum geht es beim Gottesdienst am Freitag, 2. März, 17 Uhr in der Halle Johanniskirche. Musikalisch wird der Gottesdienst begleitet vom Chor TonArt aus Werther.

Artikel vom 22.02.2007