21.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Aus Briefen an die Redaktion


Vorschläge zum
Projekt Sennesee

Zum Artikel »Sennesee kein Chaos-, sondern Erfolgsprojekt« im WESTFALEN-BLATT äußert sich ein Leser wie folgt:

Wie wir lesen können, ist der Sennesee an der vorgesehenen Stelle machbar. Man hätte sogar die Möglichkeit, diesen von 19 auf 32 Hektar auszubauen. Eine tolle Sache, wenn man bedenkt, dass 250 Vollarbeitsplätze geschaffen werde könnten und dass sich daraus bis zu 300 000 Euro an Steuern für das Stadtsäckel ergeben könnten . . .
Ich frage mich nur, wer so viel Umsatz generieren sollte, um auf diese Steuerbeträge zu kommen. Das möglicherweise geplante Hotel? Der See durch die Sportmöglichkeiten? Wo sollen denn 250 Vollarbeitsplätze entstehen? Das ist die Größenordnung eines mittelständischen Unternehmens.
Hat man eigentlich schon mal daran gedacht, die geplante Auffahrt Buschkampstraße/A33 nicht an die Buschkampstraße zu legen, sondern in die Nähe des besagten Sees? Man hätte zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Der See wäre sehr leicht von der Autobahn zu erreichen, und der Lkw-Verkehr brauchte sich nicht durch Windelsbleiche zu quälen, um in das angrenzende Industriegebiet zu kommen.
Außerdem könnte man, und das brächte Steuern in den städtischen Haushalt, am Sennesee eine komplette Lkw-Rastanlage mit Tankstelle, Schnellimbiss und Hotel entstehen lassen. Fünf Millionen Kosten sind kein Hindernis, wird gesagt. Also plant man den See einfach nicht auf Endgröße von 32 Hektar. Man macht ihn kleiner, und schon steht Geld zur Verfügung für die Rastanlage.
Mittel für eine Entschlammung des Sees müssten natürlich auch irgendwo herkommen. Aber eine Entschlammung kostet ja nicht die Welt. Wird alles von den eingespielten Steuergeldern bezahlt (siehe hierzu auch Entschlammungskosten des Obersees). Für die angrenzenden Wohngebiete soll ja lärmmäßig auch gesorgt sein, wenn diese durch eine bis zu zwölf Meter hohe Lärmschutzwand vom See abgeschirmt sein werden. Die Wand dürfte natürlich nicht zu hoch sein, denn sonst könnten die Bewohner hinter der Wand dem fröhlichen Treiben auf dem See nicht zusehen. Ich frage mich: Wer sollte in diese geplanten Wohngebiete sein Haus stellen?

HERBERT MICHALAK
33335 GÜTERSLOH

Bezirke zahlen für
die Innenstadt


Mit der Erhöhung der Sondernutzungsgebühren für Märkte und Veranstaltungen durch die Stadt Bielefeld, beschäftigt sich dieser Brief eines WESTFALEN-BLATT-Lesers:

Die Stadt will die Nutzungsgebühren deutlich erhöhen. Vermutlich können dann viele Werbegemeinschaften, besonders in den Stadtteilen, ihre Feste nicht mehr durchführen. Diese Stadtteilfeste, wie Jürmker Klön, Heeper Ting, Brackweder Glückstalertage oder die Weihnachtsmärkte, sind ins Leben gerufen worden, um den Bürgern in ihren ehemals selbstständigen Orten Kultur und Vergnügen zu bieten. Die Finanzierung obliegt überwiegend den kleinen, selbstständigen Kaufleuten vor Ort. Die meisten Feste dieser Art tragen sich nicht selbst, sondern brauchen erhebliche Zuschüsse der Werbegemeinschaften.
Besonders ungerecht ist die gleiche Höhe der Nutzungsentschädigung in allen Zonen der Stadt Bielefeld. Die Gebühren für einen Glühweinstand auf dem Alten Markt oder am Jahnplatz sind genauso hoch wie für einen Stand in der Senne, Jöllenbeck, Brackwede oder Quelle. Jeder Bürger kann sich ausrechnen, dass der Ertragswert eines Standes im Bielefelder Zentrum deutlich über dem in den Ortsteilen liegt. Es drängt sich der Eindruck einer Subventionierung der Innenstadt durch die Stadtteile auf.
Bei einer Neuaufstellung der Gebührenstruktur müssen Nutzungsentschädigungen für die Zonen außerhalb der Innenstadt deutlich gesenkt und die der Innenstadt angepasst werden. Ich verstehe da unsere Lokalpolitiker nicht, wie sie so etwas verabschieden konnten. Gerade die Bezirksvertretungen sollten sich um das Wohl der Bezirke kümmern.

KAI-UWE EGGERT
33647 BIELEFELD

Artikel vom 21.02.2007