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Mit Drogen
bei Polizei
aufgetaucht

34-Jähriger verurteilt

Versmold/Halle (igs). Dass ein Betrunkener zur Polizeiwache fährt um sich über etwas zu beschweren und dann natürlich seinen Führerschein los ist -Êdiese Fälle passieren häufiger als man denkt. Dass jemand jedoch mit einem Beutelchen Rauschgift auf der Wache erscheint, um einen verschwundenen Schlüssel zu beklagen -Êdas hatte auch Amtsrichter Peeter-Wilhelm Pöld noch nicht erlebt.
Die 0,9 Gramm Marihuana, mit denen ein 35-jähriger Versmolder am späten Nachmittag des 17. Oktober auf der Versmolder Wache erschienen war, kommen den mehrfach vorbestraften Mann teuer zu stehen. Der Richter des Amtsgerichts Halle verurteilte ihn gestern in Abwesenheit wegen Betäubungsmittel-Besitz zu einer Geldstrafe in Höhe von 450 Euro.
Ein Polizeibeamter erinnerte sich, dass der Mann damals alkoholisiert gewesen war, als er den Beamten das Rauschgift auf den Wachtisch gelegt hatte. Wie stark, konnte der Polizist vor Gericht nicht genau sagen. »Einen Alcotest haben wir nicht gemacht.«
Der 35-Jährige hatte gegenüber den Polizisten erklärt, das Marihuana von einem Bekannten an der Kämpenstraße in der Nähe eines Einkaufsmarktes erhalten zu haben - für die Polizei ein Ort, an dem häufiger Drogen den Besitzer wechseln. Seitdem vermisse er auch seinen Wohnungsschlüssel. Dann verstrickte sich der Mann nach Auskunft der Polizei in Widersprüche, ob ihm der Schlüssel jetzt gestohlen oder er ihn gegen das Rauschgift eingetauscht habe - möglicherweise als Pfand für die Rauschgift-Bezahlung. »Auch wenn es sich um eine geringe Menge handelt: Angesichts der Vorstrafen hält das Gericht eine Geldstrafe für erforderlich«, begründete Pöld, warum der Mann eine empfindliche Zahlung zu leisten hat. Nicht die erste Verurteilung für den 35-Jährigen: Er hatte sich bereits sechs Mal wegen Hehlerei, unerlaubter Einreise ins Bundesgebiet, Urkundenfälschung und Trunkenheit im Verkehr verantworten müssen.

Artikel vom 22.02.2007