Parkplatz-Kollision mit Fahrerflucht hat Konsequenzen
Versmold (igs). Der Wurstträgermarkt 2006 kommt eine Versmolderin (57) teuer zu stehen: Nach einer Kollision auf dem Parkplatz eines Einrichtungshauses an der Münsterstraße hatte sie Fahrerflucht begangen. Zwei Monate Fahrverbot und 700 Euro Geldstrafe sind die Folgen. Ihr Bekannter hatte in seinem Auto noch mit lautem Hupen versucht, die mit ihrem Wagen zurücksetzende Frau vor dem Hindernis zu warnen. Jedoch zu spät. Es schepperte -Êund in der Tür eines VW Golf prangte eine dicke Beule. Mindestens eine halbe Stunde hätten sie auf den Eigentümer gewartet, verteidigte sich die Fahrerin gestern vor Richter Peeter-Wilhelm Pöld im Amtsgericht Halle. »Warum haben Sie denn nicht gleich die Polizei gerufen?«, wollte Pöld wissen. »Das war mein einziger Fehler. Ich wollte es mit dem Besitzer an Ort und Stelle klären«, sagte die 57-Jährige. Doch dieser sei nicht gekommen. Sie könne sich nur daran erinnern, den Spiegel des anderen Fahrzeugs beschädigt zu haben, die Beule in der Tür habe sie nicht verursacht. Auch will sie sich am nächsten Morgen bei der Polizei gemeldet und einen Zettel mit Name und Anschrift am Golf zurückgelassen haben. Den konnte jedoch weder die fünf Minuten später eintreffende Eigentümerin noch ein Bratwurststand-Betreiber, der das Geschehen beobachtet hatte, an dem Fahrzeug entdecken. »Ich hatte der Frau sogar mein Handy angeboten, um die Polizei zu informieren«, erinnerte sich der Wurst-Verkäufer im Zeugenstand. Als die Frau 15 Minuten später wegfuhr, ohne dass sich die Beamten blicken ließen, merkte er sich das Kennzeichen. »Irgendetwas passte da meiner Meinung nach nicht.« Die Beschuldigte erhielt einen Strafbefehl wegen Fahrerflucht, gegen den sie Widerspruch einlegte. »Normalerweise ist bei einem Schaden in dieser Höhe der Führerschein weg, den Sie dann ganz neu erwerben müssen«, empfahl Pöld, den Einspruch zurückzuziehen. Dies tat sie nach Rücksprache mit ihrem Anwalt auch. Ihren Führerschein gab sie noch im Gerichtssaal ab.
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