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Von kurz und knapp bis futuristisch-sexy

Mailänder Modewoche für Herbst/Winter 2007/2008

Mailand (dpa). Futuristisch-sexy oder wüste Sado-Maso-Fantasie? Die Mode von Dolce & Gabbana für Herbst/Winter 2007/08 lässt Raum für kontroverse Spekulationen.

Italiens erfolgreichstes Designerduo präsentierte sich anlässlich der an diesem Samstag zu Ende gehenden Mailänder Damendefilees mit viel Lack, Leder und Metallglanz. Silberne Reitgerten, Schnallen mit Vorhängeschloss oder breite Korsagengürtel sind unverzichtbare Zutaten.
John Richmonds modische Heimat hingegen ist der Rock'n'Roll. Der Engländer propagiert für die neue Saison Hosenanzüge mit extrem überschnittenen Beinweiten, pelzbesetzte Strickjacken und Ledermäntel, Netzkleider mit Lackdetails sowie Fransen-Stufen-Roben. In seine Persianermäntel hämmert er silberne Nieten, am Overall fallen plissierte Ärmel in Trompetenform herab.
Das italienische Label Belstaff experimentiert mit Form und Material. High-Tech-Stoffe behaupten sich neben geschorenem Nerz. Volumen und ausgeprägte Schulterpartien treffen auf schmale Taillen und enge Hosen. Beim Florentiner Traditionshaus Emilio Pucci wiederum stachen wuchtige Pelzjacken in satten Farben sowie im grafischen Patchwork angelegte Strickkleider heraus.
Für Laura Biagiotti hat der Klimawandel auch Einfluss auf den Rhythmus von Modekollektionen: Sie datierte ihre Kollektion Winter/Sommer 2008. Neben den bewusst auf warme Temperaturen ausgerichteten, luftigen Modellen, legte die Römerin dann mit langen Strickjacken, bis zur Wade fallenden, ausgestellten Röcken und Mohairkleidern wieder herbst-winterliche Spuren.
Auch Les Copains setzte auf den Kuschelfaktor von Angora oder Mohair. In die flauschigen Oberflächen wurden hier und da geometrische plastifizierte Ornamente eingefasst.
Anna Molinari liebt es kurz und knapp. Kein einziger Rock reicht bis zum Knie. Die Taillen der sehr weiten Oberteile fängt Rosella Tarabini, Molinaris Tochter und Designerin der Kollektion, mit einem breiten Korsagen-Gürtel ein. Wollkleider aus Mohair und bauschige Mäntel mit einer Kellerfalte am Rücken runden die Kollektion ab.
Emporio Armani berauschte sich geradezu an den süßen kurzen Kleidchen und Ballonröcken. Die junge Linie des Mailänder Stardesigners Giorgio Armani präsentierte sich konsequent feminin, Hosen waren kaum zu sehen.

Artikel vom 24.02.2007