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60 Frauen sind auf dem Weg nach Paraguay

Vorbereitung auf Weltgebetstag

Versmold (flp). Um das südamerikanische Land Paraguay drehte sich am Dienstagabend alles im katholischen Gemeindehaus. Überwiegend ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde hatten einen informationsreichen Abend mit Musik, Bildern und Köstlichkeiten zur Einstimmung auf das Thema des diesjährigen Weltgebetstags vorbereitet.

Der Weltgebetstag findet jährlich am ersten Freitag im März statt, und das seit Jahren auch in Versmold. Die katholische Gemeindereferentin Marianne Nübel konnte ungewöhnlich viele Frauen begrüßen. Mehr als 60 waren gekommen, um sich vom Vorbereitungsteam mit Liedern auf Spanisch und Guarani, den beiden offiziellen Landessprachen Paraguays, und Tänzen sowie landestypischen Gerichten Paraguay etwas näher bringen zu lassen. Der Singekreis Peckeloh half dabei, die Lieder für den Gottesdienst am 2. März zu erlernen.
»Unter Gottes Zelt vereint« - getreu dem Motto des diesjährigen Weltgebetstag betraten alle Besucherinnen den Raum durch ein Zelt und kündigten sich, wie es in Paraguay üblich ist, mit Händeklatschen an, denn dort stehen die Türen immer offen. Die Paraguayerin Edy Kern begrüßte alle Eintretenden mit einem Segenswort auf Guarani.
Kurze Vorträge über die politische Situation nach spanischer Eroberung und jahrzehntelanger Militärdiktatur, über die üppige Vegetation des Regenwaldes im Osten und die karge Landschaft des trockenen Chacos im Westen sowie über die Religionen und Konfessionen wurden gehalten. Einen Schwerpunkt bildete die besondere Situation der Frauen in Paraguay. Für die meisten bestimmt harte Arbeit, Armut und alltägliche Gewalt das Leben.
Ein besonderer Gewinn für diesen Themenabend war Edy Kern, die seit 13 Jahren in Versmold lebt. Authentisch schilderte sie Eindrücke aus ihrer Heimat und stellte typische Gegenstände des täglichen Gebrauchs vor. Sie schwärmte von dem unnachahmlichen Duft reif geernteter Tropenfrüchte: »Besonders vermisse ich den Geruch von frischem Obst und Gemüse auf unseren Märkten. So etwas gibt es hier in Deutschland nicht.«
Mit einer abschließenden Meditation über eine kunstvolle Handarbeit gab Dagmar Pasternak Zeit und Raum, die vielen Eindrücke zu verarbeiten und zur Ruhe zu kommen. Die »â€žandutí-Spitze«, deren viele verschiedene Teile aus einem einzigen Faden gefertigt sind, ist Symbol sowohl für die Einheit wie auch die Vielfalt der am 2. März in weltweit 187 Ländern zum Gebet zusammenkommenden Frauen aus vielen christlichen Konfessionen.

Artikel vom 22.02.2007