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Neuer Name kostet eine Million

Landschaftsverband tauscht Türschilder aus und startet »LWL-Mobil«

Schweigt zu den Kosten: Wolfgang Kirsch (CDU).
Von Ernst-Wilhelm Pape
Münster/Herford (WB). Steuergeldverschwendung wirft die FDP dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vor. Die geplante Umbenennung aller Dienststellen und Einrichtungen des LWL soll mehr als eine Million Euro Kosten. Dies Summe werde unter der Decke gehalten, weil sie politischer Sprengstoff sei, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende in der Landschaftsversammlung (»Westfalenparlament«), Stephen Paul aus Herford, dieser Zeitung. Bisher habe Landesdirektor Wolfgang Kirsch (CDU) zu den genauen Kosten geschwiegen. Morgen soll die Landschaftsversammlung das neue Marketingkonzept verabschieden. Paul: »Wir werden noch einmal den Kosten fragen. In einer Zeit, wo Kreise und Großstädte, die den LWL bezahlen, finanziell auf dem Zahnfleisch gehen, gehört es sich für einen kommunalen Verband nicht, ohne Not so viel Geld in die Eigenwerbung zu stecken.« Nach Angaben von LWL-Sprecher Frank Tafertshofer lassen sich die genauen Kosten erst nach der Umstellung beziffern. Es werde aber eine preisgünstige Lösung geben.
Unter anderem will der LWL auf das Westfalenross im neuen Logo verzichten. Ferner sollen hunderte Außenstellen, öffentliche Einrichtungen und Ämter des Verbandes mit der Vorsilbe LWL versehen und tausende Türschilder ausgetauscht werden. An zahlreichen Stellen sollen die Begriffe »Westfälisch« oder Westfalen« gestrichen werden.
Um 100 000 Euro aufgestockt wurde der Etat für die Öffentlichkeitsarbeit. Das im Jahr 2003 aus Kostengründen gestrichene »LWL-Mobil« (ein Bully mit Besatzung) soll wieder auf Reisen gehen, um über die Dienstleistungen des Verbandes zu informieren. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 21.02.2007