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In Not durch
Notermann

Betrug fehlgeschlagen

Herford (cl). Ein Betrugsversuch bei Saturn scheiterte an der Umsicht des Filialleiters. Ein Schwarzafrikaner hatte versucht, mit einem gefälschten belgischen Personalausweis sowie mit Verdienstbescheinigungen und zwei Meldebescheinigungen auf denselben Falschnamen zwei Laptops für 2298 Euro per Kreditvertrag zu erwerben.

Der erste Kontakt zur Kreditbank zeigte tatsächlich »grünes Licht«, der Filialleiter rief aber selbst noch einmal bei der zuständigen Bankmitarbeiterin an. Diese fragte ihn gleich, ob es sich um den angeblichen Belgier Frederic Noterman handele, der schon öfter erfolgreich Betrügereien begangen habe. Der angeklagte Nigerianer Kevin E. (32, Name geändert) lebt in Duisburg und hat eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland.
Aus einer in Frankreich geschlossenen Ehe hat er drei Kinder, seit der Scheidung lebt er mit seiner zweiten Frau und einem gemeinsamen Kind zusammen. Zuletzt war er Produktionshelfer in einer Bäckerei. Ein Landsmann mit dem Vornamen Frederic habe ihm die Papiere übergeben und um die Durchführung des Betrugs gebeten. Der Auftraggeber habe draußen gewartet.
Ob die Rolle von E. nur die eines gutgläubig Betrogenen war, konnte nicht aufgeklärt werden. Er wurde am meisten durch die mehrmonatige Untersuchungshaft bestraft. Den Jahreswechsel wird er sich anders vorgestellt haben. Diese Überlegungen veranlassten Richterin Claudia Schonscheck und Oberamtsanwalt Udo Reite-meier dazu, die eigentliche juristische Sanktion für den Betrugsversuch und die Urkundenfälschung mit einer Geldstrafe von 800 Euro zu ahnden. Die 80 Tagessätze entsprechen der U-Haft und sind somit abgegolten.

Artikel vom 07.03.2007