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Jugendlichen den Weg
ins Berufsleben ebnen

Neue Kompetenz-Agentur hat Arbeit aufgenommen

Altkreis Halle (pes). Es sind in erster Linie Hauptschüler, denen das Schicksal droht: Erst Misserfolge in der Schule, dann kein Ausbildungsplatz, Rumhängen, vielleicht sogar Abrutschen in die Kriminalität. Die neugegründete »Kompetenz-Agentur« will da rechtzeitig gegensteuern.

»Mit dem Namen sind wir eigentlich gar nicht zufrieden«, meinte gestern Christian Wahl vom Verein Intal e.V. mit Sitz in Haller, einem der drei Netzwerkpartner der kreisweit tätigen Agentur. Aber die beiden Namensbestandteile sollen dennoch wörtlich genommen werden bei der Umsetzung der Ziele. »Passgenau« sollen die Maßnahmen zugeschnitten sein auf Jugendliche, die aus den unterschiedlichsten Gründen bei der Planung ihrer beruflichen Zukunft benachteiligt sind. Geballte Kompetenz wird eingebracht, größtenteils im Stil einer Agentur vermittelt, um nutzlose »Ehrenrunden« und Warteschleifen zu vermeiden.
Schon im achten Schuljahr wollen die Mitarbeiter der Kompetenzagentur den Zugang suchen zu ihrer Klientel - kreisweit derzeit etwa 160 Jugendliche zwischen 15 und 25. Sie arbeiten dabei eng mit den Regionalstellen des Kreises Gütersloh, den Übergangscoaches oder den Sozialarbeitern an den Schulen zusammen, aber auch mit den Jugend-Fallmanagern der GT-aktiv GmbH. »Es geht da nicht um die Jugendlichen, die ganz normal ihren schulischen Weg gehen«, erläutert Christian Wahl, »sondern um die, die in Klasse acht eigentlich schon fertig sein müssten mit der Schule.« Die sollen unterstützt werden bei ihrer Berufsfindung, sollen in Maßnahmen vermittelt werden, die ihnen wirklich weiterhelfen. Die kreisweit insgesamt neun pädagogischen Mitarbeiter sind dazu immer auf dem neuesten Stand der Angebote und Finanzierungchancen.
Die Anschubfinanzierung kommt vom Bundesfamilien-Ministerium und aus dem Europäischen Sozialfonds, als Kooperationspartner bringen die Jugendarbeit des Kreises Gütersloh insgesamt drei und die GT-aktiv GmbH insgesamt 1,5 Stellen ein. Die FARE gGmbH, eine »Tochter der Volkshochschule Reckenberg-Ems, hat die Federführung des kreisweiten Projektes und betreut die Orte im Süden des Kreises, das Kolpingbildungswerk als zweiter Netzwerkpartner kümmert sich um die Orte in der »Mitte«, Intal - speziell Christian Wahl, Jutta Ermshaus-Oberschelp und Ulrike Werner - (alle % 0 52 01/16 75-0) bietet seine Dienste im Altkreis Halle an. In den einzelnen Orten will Intal dazu Sprechstunden anbieten, unterschiedliche »Flyer« sprechen getrennt Schüler sowie Lehrer und Eltern an.
www.kompetenzagentur-gt.de

Artikel vom 20.02.2007