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Airbus-Krise

Paris in stärkerer Position


Der französische Ministerpräsident Dominique de Villepin hat mit seiner Ankündigung, dass bei Airbus 10 000 Stellen wegfallen sollen, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen, zumindest die Größenordnung der Einsparungen aufgezeigt.
Beim Treffen der Bundeskanzlerin mit dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chrac am Freitag wird es noch keine Entscheidung über eine möglichst faire Verteilung der Sanierungslasten zwischen Frankreich und Deutschland geben, da jetzt erst einmal das Management des Airbus-Mutterkonzerns EADS seine Pläne konkretisieren muss. Angela Merkel wird sich jedoch auf einen hartnäckigen Verhandlungspartner aus Paris einstellen dürfen.
Zwar sitzt noch Chirac am Tisch, im Hintergrund aber dürfte Chiracs Parteifreund und Präsidentschaftskandidat Nicolas Sarkozy alles daran setzen, dass Frankreich bei der Verteilung der Belastungen glimpflich davonkommen wird. Sarkozy, knallharter Verfechter französischer Industrieinteressen, will seine Siegchancen nicht durch den Abbau vieler französischer Arbeitsplätze aufs Spiel setzen. Der französische Staat besitzt neben der Airbus-Beteiligung auch 15 Prozent der EADS-Anteile. Und diesen Einfluss wird Paris voll ausspielen.Friedhelm Peiter

Artikel vom 21.02.2007