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Borgholzhausen im TV-Rampenlicht

»Mein alter Freund Fritz«: Das WESTFALEN-BLATT zeigt die ersten Szenen aus dem Film

Von Victor Fritzen
Borgholzhausen (WB). Montag, 26. Februar - 20.15 Uhr - Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF): Auch der Piumer Löschzugführer Wilhelm Wesselmann hat sich diesen Termin bereits seit mehreren Monaten dick im Kalender angestrichen. Zur besten Sendezeit strahlt das ZDF dann einen Film von Regisseur Dieter Wedel aus, der unter anderem in den Piumer Serpentinen gedreht wurde.

Die Sende-Konkurrenz an diesem Abend ist groß, tritt doch die nachdenkliche Tragikomödie gegen Günter Jauchs »Wer wird Millionär« und den »Pro7-Gameshow-Marathon« an. Welcher Sender im heimischen Feuerwehr-Gerätehaus läuft, steht bereits seit langem fest: ZDF. »Wir stellen einen Fernseher sowie ein paar Kaltgetränke hin und wer kommen will, der kommt«, verrät Löschzugführer Wesselmann.
Die Wehrmänner hatten wesentlichen Anteil an einer spektakulären Stunt-Szene, die im März vergangenes Jahres für die ZDF-Produktion in Pium gedreht wurde. 12 000 Liter Wasser mussten sie seinerzeit am Drehort abliefern. Denn Schauspieler Ulrich Tukur sollte mit seinem Auto auf regennasser Fahrbahn verunglücken. Vor Ort sorgte dann eine Firma für Spezialeffekte nach Einbruch der Dämmerung für das von Regisseur Wedel geforderte Film-Nass.
Die heimischen »Blauröcke« wirkten außerdem während des eigentlichen Drehs als Komparsen mit. An die Drehtage erinnert sich Löschzugführer Wesselmann gerne zurück. »Es war zwar lausekalt in dieser Nacht, doch das hat niemandem etwas ausgemacht. Rückblickend ein unvergessliches Erlebnis.« Ein Dutzend seiner Kameraden hätten sich die Nacht um die Ohren geschlagen. Doch bereut habe den etwas anderen Einsatz niemand. Nicht nur die Filmcrew habe einen positiven Eindruck hinterlassen. Auch Regisseur Dieter Wedel sei gut angekommen. Wesselmann: »Wenn wir ihn jetzt im Fernsehen sehen, dann denken wir immer an unseren Filmeinsatz zurück.« Seinerzeit habe sich der Star-Regisseur als sehr sympathisch und umgänglich erwiesen. Der Auftrag sei »Holter die Polter« gekommen. »Als der Anruf kam, dachte ich, dass uns jemand veräppeln will«, schmunzelt der Löschzugführer. Für das Team sei es eine völlig neue Erfahrung gewesen, einmal nicht Schnelligkeit und Präzision des Handelns, sondern Bild- und Tonaufnahmen in den Vordergrund zu stellen.
Auch der Borgholzhausener Polizei-Bezirksbeamte Josef Hoppe und sein Sohn Stefan waren an den Dreharbeiten beteiligt und mussten unter anderem die dreitätige Straßensperrung organisieren. Josef Hoppe schwelgt in Erinnerungen: »Ich war in stetigem Kontakt mit den Absperrposten, die so manches Mal den Unmut der Autofahrer zu spüren bekamen.« Diese Probleme seien aber oftmals sehr rasch geklärt worden. Die actiongeladene Stunt-Szene habe er live miterlebt. »An diesem Abend habe ich sogar gemeinsam mit dem Filmteam zu Abend gegessen und mit Dieter Wedel und Ulrich Tukur sprechen können«, blickt der Polizist zurück.
Josef Hoppe will sich am Montag am einen »netten Fernseh-Abend mit der Familie« machen. Genau wie die heimischen Wehrmännern hofft auch er darauf hoffen, nicht den Film-Schneidemaschinen zum Opfer gefallen zu sein. Doch auch wenn kein Piumer zu sehen ist, bleiben viele Erinnerungen. An Star-Regisseur Dieter Wedel, an ein zerschrottetes Auto und ganz viel Regen...

Artikel vom 20.02.2007