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Marktkauf stoppt Sanierung

Erwirbt Rewe-Tochter Toom die Bau- und Gartencenter?

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Verkauf oder grundlegende Sanierung? Bei der Marktkauf-Sparte Bau- und Gartencenter hat sich der Wind wieder gedreht. Ein baldiger Verkauf scheint jetzt wieder wahrscheinlicher.

»Wir stehen derzeit in aussichtsreichen Verhandlungen«, bestätigte Marktkauf-Sprecherin Andrea Ebert am Freitag auf Anfrage. Ob es sich bei dem möglichen Käufer um die Rewe-Baumarktkette Toom handelt, wie man in der Branche munkelt: Darüber wollte sie sich nicht äußern. Für Toom spräche, dass Marktkauf schon bisher mindenstens beim Einkauf eng mit der Rewe-Sparte zusammengearbeitet hat.
Ebert erklärte weiter, die Gespräche mit dem möglichen Käufer könnten sich noch Wochen und Monate hinziehen. Sie hätten aber ein Stadium erreicht, in dem es nicht mehr sinnvoll erscheine, die geplante große Restrukturierung selbst durchzuführen. Fragen wie die nach der Zahl der Baumärkte, der Beschäftigten sowie der Größe und Vielfalt des Sortiments sollten vom künftigen Eigentümer geklärt werden. Ähnlich äußerte sich zuvor auch Marktkauf-Arbeitsdirektor Dr. Stephan Schelo in einem Brief an die 5200 Mitarbeiter in den bundesweit 150 Baumärkten.
Für die fünf Bau- und Gartencenter von Marktkauf, die Ende Februar geschlossen werden, wird sich dagegen nichts mehr ändern. Betroffen sind davon die Standorte Nobitz (Thüringen), Hof, Senden (beide Bayern), Rotenburg an der Wümme (Niedersachsen) und Mainz-Bretzenheim (Rheinland-Pfalz).
Vor den Baumärkten hat sich Marktkauf bereits von seiner Optik-Kette Krane getrennt.
Im Jahr 2005 hat die Edeka-Tochter bei einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro einen Verlust von 17,7 Millionen hinnehmen müssen. Dieser stieg im vergangenen Jahr einer Prognose zufolge auf 38 Millionen Euro. Marktkauf beschäftigt etwa 29 000 Mitarbeiter.

Artikel vom 17.02.2007