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Spradleys Versprecher sagt alles

Basketball: Bundesliga-Aufsteiger Paderborn verfolgt ein neues Ziel

Douglas Spradley: »Wir haben ein ganz großes Ziel, das sind die Play..., äh, das ist der Klassenerhalt.«
Von Elmar Neumann
Paderborn (WB). Nach diesem Versprecher musste Paderborns Trainer Doug Spradley selbst schmunzeln. »Wir haben ein ganz großes Ziel, das sind die Play..., äh, das ist der Klassenerhalt.« Was der Coach der Baskets noch nicht (öffentlich) aussprechen will, verdeutlicht ein Blick auf die BBL-Tabelle: Den Kampf um den Klassenerhalt hat der Aufsteiger schon mit dem 70:57 gegen Trier souverän gewonnen. Nur in der ersten Hälfte legte der Liganeuling Besorgnis Erregendes aufs Parkett. »Da haben wir phasenweise so gespielt, als ginge es um den letzten Platz«, musste auch Spradley eingestehen. Sportdirektor Dr. Nima Mehrdadi fasste das Gesehene ebenso unmissverständlich zusammen: »Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen.« Der Wortgewalt des Trainers hatten es die 2200 Fans im Sportzentrum Maspernplatz zu verdanken, dass die Gastgeber doch noch rechtzeitig zurück in die Erfolgsspur fanden: »Ich habe den Jungs in der Pause ein paar nette Worte gesagt. Die scheinen angekommen zu sein.« An »Wacht' auf, sonst schießen die euch aus der Halle« konnte sich Kapitän Tim Black nach der Partie erinnern. Wach war er da längst.
Angeführt vom überragenden Steven Esterkamp (22 Punkte) und Black selbst, gönnten die Baskets den Gästen nur noch einen Punkt pro Minute (39:20), weil sie das Reboundduell im zweiten Durchgang für sich entschieden (25:14), alle sieben Freiwürfe trafen (erste Hälfte: 2/9) und Triers Tommy Adams kontrollierten. Zwölf Punkten in Durchgang eins ließ der Guard nur zwei weitere folgen. »In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft so intensiv gespielt, wie ich mir das über 40 Minuten gewünscht hätte«, sagte Doug Spradley und hatte noch ein Lob parat: »Gute Spieler wissen, wann sie gut spielen müssen.« Wie die Baskets.
Die legten noch rechtzeitig zu und blicken jetzt nach oben - der Coach insgeheim, seine Spieler in aller Öffentlichkeit. »Wir wollen in die Play-offs«, sagte Esterkamp und das nach dem 20. Spieltag bei zwölf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz zu recht.
Die nächste hohe Hürde auf dem Weg zu diesem Ziel wartet schon am Sonntag. Um 15 Uhr sind die Paderborn Baskets (18:22 Punkte) beim BBL-Siebten Frankfurt (22:18) zu Gast.

Artikel vom 16.02.2007