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Hier haben auch Ältere eine Chance

»Daheim« vergibt zum 1. April vier Ausbildungsplätze in der Altenpflege

Altkreis Halle (WB). Es ist ein Beruf mit Zukunft, ab er Bewerber aus dem Altkreis Halle sind selten. Marlene Kuhlmann, Pflegedienstleiterin des Vereins »Daheim e.V.«, will deshalb verstärkt die Werbetrommel rühren für eine Ausbildung in der Altenpflege.

Der erste April ist der nächste Termin, zu dem bis zu vier »Neue« eingestellt werden könnten. Bewerbungen müssten mögliche Interessierte allerdings gleich doppelt herausschicken, denn anders als in herkömmlichen Berufen gibt es in der Altenpflege eine zweigleisige Ausbildung mit unterschiedlichen Trägern. »Daheim« beispielsweise bietet den praktischen Teil an, Kooperationspartner für die Theorie ist das von der AWO-Fachseminar in Bielefeld.
Rüdiger Schnier, stellvertretender Leiter des Seminars, stellte gestern gemeinsam mit Marlene Kuhlmann die Ausbildungsabläufe und -inhalte vor. »Daheim« als Ausbildungsbetrieb habe da für angehende Altenpfleger einen großen Vorteil: Die Einrichtung mit 230 Beschäftigten, Hauptsitz in Gütersloh und Angeboten auch in Halle und Rheda-Wiedenbrück verfügt über alle Facetten der Altenpflege: ambulant, teilstationäre Tagespflege sowie stationäre Kurzzeitpflege und vollstationäre Pflege, kann damit die wichtigsten Praxisfächer abdecken.
»Daheim« als Ausbildungsträger zahlt eine monatliche Vergütung von 700 bis 800 Euro, die Schule ist gratis, nur Lehrmittel müssen die »Azubis« selbst tragen. Während der drei Jahre, die mit praktischer, schriftlicher und mündlicher Prüfung sowie staatlicher Anerkennung enden, gibt es zwischen den sechs Praxisblöcken zu jeweils zwei bis drei Monaten auch sehr viel Theorie zu büffeln. Außerdem sind Praktika außerhalb der eigenen Einrichtung vorgeschrieben, wie Rüdiger Schnier erläuterte: in einem Krankenhaus möglichst mit geriatrischer Abteilung und in einer geronto-psychiatrischen Einrichtung.
»Die Anforderungen sind nicht von Pappe«, sind sich Schnier und Marlene Kuhlmann einig. Rechtskunde, Wissen über diverse Krankheitsbilder, Arzneimittel, somatische und psychiatrische Pflege gehören ebenso zum Standard wie die Ausrichtung einer altengerechten Feier und die Kenntnis bekannter Volkslieder, Anleitung von Angehörigen oder Sterbebegleitung. Mittlere Reife und eine ensprechende Persönlichkeit sind wichtigste Voraussetzungen. Gute Chancen haben auch ältere Bewerberinnen oder Bewerber, die schon in anderen Berufen gearbeitet haben. Ansprechpartnerin für Nachfragen ist Marlene Kuhlmann (% 0 52 41/709 40-22/-29).

Artikel vom 16.02.2007