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Fünf Fragen an ...

Andy Wichmann (Spvg. Steinhagen)


Die Cronsbachhalle in Steinhagen ist am 18. und 25. Februar sowie am 4. März fest in der Hand der Mini-Kicker. An diesen drei Tagen ermitteln 29 Mannschaften aus dem Fußballkreis Bielefeld/Halle den Titelträger. Steht dann eigentlich der Leistungsgedanke oder der Spaß im Vordergrund? Im Gespräch mit WB-Sportredakteur Stephan Arend macht sich Spvg. Steinhagens stellvertretender Jugendleiter Andy Wichmann auch Gedanken über Sinn und Unsinn einer offiziellen Meisterschaft.

29 Mannschaften treten an drei Tagen in der Steinhagener Cronsbachhalle an. Wie groß ist der organisatorische Aufwand, was muss beachtet werden?Andy Wichmann: Zunächst ist es gar nicht so leicht, Hallenzeiten zu bekommen. Fußball ist keine Hallensportart, so dass wir die Termine nehmen müssen, die übrig bleiben. Es ist zeitlich auch nicht möglich, die komplette Vorrunde an einem Tag durchzuziehen. Am Finaltag ist zu beachten, dass die Mannschaften, die im Viertelfinale ausscheiden, nicht nur für eine Partie anreisen müssen. Deshalb gibt es eine Trostrunde. Es ist klasse, dass erneut viele B-Jugendspieler der Spvg. beim Aufbau helfen. Und an den Spieltagen selbst ziehen die Eltern unserer Mini-Mannschaft hervorragend mit.

Der Fußballkreis verzichtet bis zur E-Jugend auf Tabellen. Bei Trainerlehrgängen wird immer wieder betont: Allein der Spaß ist für die jüngsten Kicker wichtig, Ergebnisse sollen noch keine entscheidende Rolle spielen. Ist eine offizielle Kreismeisterschaft nicht ein Widerspruch zu dem Konzept des Fußballkreises?Andy Wichmann: Ich finde schon. Wenn man dieses Konzept konsequent umsetzt, dann darf man am Ende der Saison nicht die Staffelsieger auszeichnen und auch keine Kreismeisterschaft veranstalten, bei der übrigens nur die besten drei Teams Medaillen gewinnen. Wir als Ausrichter in Steinhagen werden aber dafür sorgen, dass jedes Kind bei der Siegerehrung zumindest eine Kleinigkeit bekommt und nicht mit leeren Händen nach Hause geht.

Ist die Kreismeisterschaft für die Mini-Mannschaften ein Saisonhöhepunkt?Andy Wichmann: Für unsere Mannschaft kann ich das unterstreichen. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Turnier bei uns ein großes Thema ist, weil wir es ausrichten. Wie das Altkreispokal-Turnier ist auch die Kreismeisterschaft eine einmalige Sache, bei der wohl jedes Team möglichst viele Spiele gewinnen will.

»Dabeisein ist alles« - nur Theorie?Andy Wichmann: Viele Kinder haben wirklich oft unabhängig vom Ergebnis ihren Spaß. Den großen Ehrgeiz entwickeln die Trainer, die teilweise selber Tabellen führen, und vor allem viele Eltern. Wer in der Endrunde merkt, dass die eigene Mannschaft gute Chancen hat, der will sein Kind auch auf dem Siegerfoto in der Zeitung sehen.

Themenwechsel: Boomt der Nachwuchsbereich nach der begeisternden Fußballweltmeisterschaft?Andy Wichmann: Viele Kinder haben sich nach der WM bei uns angemeldet. Einige haben wieder aufgehört, einige sind geblieben. Wir haben eine F4 und eine D3 nachgemeldet. Jetzt im Winter sind zu den zwei Mini-Mannschaften zwei weitere hinzugekommen. Es ist erfreulich, dass drei unserer B-Jugend-Spieler derzeit einen Trainerlehrgang absolvieren und in Simon Nagel ein Stammspieler der Bezirksliga-Mannschaft die F4 betreut.

Artikel vom 16.02.2007