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Bier verkäuflich -Êdie Brauerei nicht

Veltins erzielt zweitgrößten Zuwachs unter Deutschlands Top-Braustätten

Düsseldorf (dpa). Mit dem zweithöchsten Zuwachs unter den führenden deutschen Bieranbietern sieht sich die Privatbrauerei Veltins auf ihrem Weg der Eigenständigkeit gestärkt. »Wir sind nicht käuflich«, sagte der Generalbevollmächtigte der Brauerei, Michael Huber, gestern in Düsseldorf.
Veltins bleibt selbständig: Michael Huber, Generalbevollmächtigter der Brauerei, mit einem Kasten Veltins Bier. Foto: dpa

Vor allem für kleine Brauereien mit einer Bierproduktion von 100 000 bis 800 000 Hektolitern pro Jahr sagte Huber ein schwieriges 2007 voraus. Auf Grund stark gestiegener Kosten bei Energie, Transport und Bier-Rohstoffen wie Hopfen und Gerstenmalz würden diese Brauereien Probleme bekommen. Der Preis für Gerstenmalz habe sich binnen eines Jahres verdoppelt.
Das Jahr 2006 sei durch die Fußball-Weltmeisterschaft und das warme Wetter geprägt gewesen. »Speziell zur WM kauften die Deutschen vor allem Markenbiere«, sagte Marketing-Chef Volker Kuhl. Billigbier habe während der WM 0,6 Prozent verloren, die Premium-Brauer hätten dagegen in dieser Zeit 4,3 Prozent hinzugewonnen. Die sauerländische Privatbrauerei erzielte mit einem Zuwachs von 8,2 Prozent auf 2,63 Millionen Hektoliter 2006 einen Rekordausstoß. Nur Beck's kann sich nach Recherchen des Branchenmagazins »Inside« unter den deutschen Top-Brauereien über ein größeres Plus freuen. Wachstumsmotor bei Veltins waren die Biermischgetränke, das Pils legte leicht zu.
Trotz gestiegener Kosten hatte Veltins »2006 das wirtschaftlich tollste Ergebnis«, sagte Huber. Genaue Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen aus Meschede nicht. Der Brauerei-Umsatz stieg um 9,7 Prozent auf 249 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz der Veltins-Gruppe inklusive der Getränkemärkte wuchs um 2,5 Prozent auf 618 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund des Kostendrucks dämpfte Huber die Erwartungen für 2007: »Was die Gewinnerwartung angeht, müssen wir Abstriche machen.« Wegen der enormen Preissensibilität der Verbraucher hält er eine Preiserhöhung in den kommenden Monaten für nicht durchsetzbar.

Artikel vom 14.02.2007