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Wiege des Segelflugs
Lehrreich: ein Besuch auf der Wasserkuppe
Er war zwar schon auf dem Mond, doch Astronaut Neil Armstrong kam gerne auf die Wasserkuppe.
Denn dort traf er Männer, die die Fliegerei entscheidend voranbrachten. Und damit natürlich auch die Weltraumfahrt beeinflussten. Mit Willi Pelzner und Gottlob Espenlaub feierte er den 50. Geburtstag des Segelflugsports.
Die höchste Erhebung der Rhön nahe der bayerisch-hessischen Grenze verfügt seit 20 Jahren über ein sehenswertes Museum, welches nicht besser platziert sein könnte. Denn die Rhön gilt als Wiege des Segelflugs. Auf mehr als 1500 Quadratmetern wird die Entwicklung dieser Flugzeuge dokumentiert. Wichtige Typen, die Geschichte schrieben, sind im Original zu sehen. Mittels Bildtafeln, Rohbauten und Demonstrationsmodellen wird den Besuchern mehr als nur ein Einblick in die Welt des Segelflugs gewährt. Besser könnte Physikunterricht kaum sein: Das Zusammenspiel von Meteorologie und Technik wird anschaulich erklärt.
Vom »Rhönbaby« über den »Doppel-Raab« bis hin zu »Specht«, »Spatz« und »Condor« reicht die Liste der sehenswerten Exponate. Flugpioniere wie die legendäre Hanna Reitsch werden portraitiert und ihre Rekorde für die Ewigkeit festgehalten. Gezeigt wird auch, wie sich die Sicherheit der Segelfliegerei entwickelte. In den 30er Jahren genügten den Piloten noch drei Überwachungsinstrumente, heute sind Solarenergiemesser, GPS und Künstlicher Horizont eine Selbstverständlichkeit.
Natürlich besteht auch die Gelegenheit, von der Wasserkuppe aus einen Rundflug zu unternehmen. Außerdem bietet sich die Region als ideales Wanderziel an. Die Bebauung der Wasserkuppe ist allerdings (mit Ausnahme des Museums) ein weitgehend ungepflegtes Sammelsurium verschiedener Häuser. Gastronomie und Souvenirshops erfüllen die Kriterien von Qualitätsbetrieben für niveauvollen Tourismus nicht. Thomas Albertsen

Artikel vom 24.02.2007