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Neben Geschichte gibt's jetzt auch »History«

Gymnasium startet bilingualen Zweig - Erdkunde und Geschichte wird auf Englisch gelehrt

Steinhagen (fn). Wer sich in englischer Sprache neue Sachgebiete erschließt, der lernt gleich doppelt: den Wissensstoff und die Fremdsprache. Den so genannten bilingualen Unterricht wird es vom neuen Schuljahr an in den Fächern Geschichte und Erdkunde auch am Steinhagener Gymnasium geben - als bislang erstem Gymnasium im Kreis Gütersloh.

Als eine »neue, interessante Facette in unserem Schulprofil« begrüßt Schulleiter Josef Scheele-von Alven diese neue Wahlmöglichkeit für seine Schüler. Immerhin gewinnt die Weltsprache Englisch im Alltag an Bedeutung, und in vielen Studienfächern sei Englisch die generelle Fachsprache. Lehrer Reinhard Lauströer ergänzt die Vorteile des bilingualen Unterrichts, der auch bereits an der Realschule Halle praktiziert wird: »Erwiesenermaßen gehen die Schüler sicherer und unbefangener mit Englisch um und sind im mündlichen Ausdruck besser.«
Schon jetzt gibt es mit den Europaklassen in der Mittelstufe am Gymnasium die Gelegenheit, verstärkt Englisch und Französisch zu lernen. Künftig kann durchaus auch unabhängig von der Europaklasse Erdkunde und Geschichte von der siebten Klasse an auf Englisch unterrichtet werden. Auch eine bilinguale Abiturprüfung in Erdkunde oder in Geschichte ist dann möglich.
Im fünften Schuljahr werden übrigens alle Gymnasiasten von dem bilingualen Zweig profitieren. Denn dann wird es in jeder Klasse mit fünf Englisch-Stunden eine mehr geben als in den normalen Lehrplänen vorgesehen. Die Englisch-Kenntnisse aller Schüler sollen so angeglichen und vertieft werden. Wenn am Ende der fünften Klasse die zweite Fremdsprache - Französisch oder Latein - zur Wahl steht, dann können Eltern und Kindern unabhängig davon auch die Entscheidung für oder gegen bilingualen Unterricht treffen. Bilingual bedeutet in Klasse sechs zunächst einfach nur eine Stunde mehr Englisch.
Von Klasse sieben an erhalten die »Bilingualen« dann aber ihren Erdkunde- und Geschichtsunterricht getrennt von den anderen Klassen auf Englisch. Weil sie durch die fremde Sprache nicht so rasch vorankommen wie die Kinder, die diese Fächer auf Deutsch haben, gibt es für sie in Klasse sieben und acht jeweils eine Zusatzstunde.
In der Oberstufe, den Jahrgängen neun bis zwölf wählen die Schüler des bilingualen Zweigs verpflichtend Englisch als so genannten Profilkurs (den heutigen Leistungskurs), dazu entweder Erdkunde oder Geschichte auf Englisch. Dies wird auch Abiturfach. »Und natürlich wird diese besondere Prüfung auch im Abiturzeugnis vermerkt«, erläutert Lauströer.
Auch die Eltern stehen hinter dem Konzept, das von den Lehrern Carmen Illies, Jutta Bischioff und Reinhard Lauströer auf das verkürzte »Abitur nach zwölf Jahren« abgestimmt worden ist. »Die Herausforderunge bestand auch darin, die Kinder nicht durch Zusatzstunden zu exessiv zu belasten«, sagt Reinhard Lauströer. »Wir wollen dadurch nicht die anderen Aktivitäten der Kinder beeinträchtigen.«

Artikel vom 14.02.2007