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Höhere Standards
als im Gesetz?

Öko-Forderungen an Bauherren

Werther (SKü). Sollte sich Werther in seinen Neubaugebieten im Sinne des Klimaschutzes höhere Baustandards leisten, als sie vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind? Über diese Frage gingen im Umweltausschuss die Meinungen sehr weit auseinander.

Auslöser einer kontroversen Diskussion war ein Antrag der SPD-Fraktion, die mit Blick auf geplante neue Baugebiete (»Süthfeld II«) eine Überprüfung der bestehenden Standards forderte. Die alten Standards, mit denen Werther vor Jahren im Baugebiet Süthfeld noch ökologische Maßstäbe setzte, gelten mittlerweile als überholt. Für die Überarbeitung der Standards soll zuvor fachmännischer Rat eingeholt werden.
SPD und Grüne fanden schnell zusammen, während die CDU große Vorbehalte äußerte. Hanns Lindemann (SPD) erinnerte daran, dass er selbst seinerzeit am Süthfeld nach den strengeren Wertheraner Öko-Kriterien ein Niedrigenergiehaus gebaut habe und heute froh darüber sei. Mit einem angepassten Bonussystem sollten auch neue Bauherren angehalten werden, über die bisherigen Standards hinauszugehen. Lindemann will Aspekte wie den demografischen Wandel einbeziehen, dass ein Haus so konzipiert wird, dass es auch nach Auszug der Kinder gut genutzt werden kann.
Bruno Hartmann (Grüne) hält es für wichtig hält, dass sich Werther mit zukunftsweisenden Vorgaben und Anreizen für Bauherren profiliert. Aus Sicht von Bürgermeisterin Marion Weike sind Öko-Vorgaben wie am Süthfeld sogar imageprägend für Werther. Man dürfe sich nicht darauf verlassen, dass jeder selber das richtige tue.
Das sahen die CDU-Vertreter ganz anders. Günter Niewöhner sprach sich gegen Bevormundung aus. Bauherren müssten eng kalkulieren und da komme eins zum anderen. Es reiche, wenn nach gesetzlichen Bauvorschriften gebaut werde. Niewöhner verwies auf die damals geforderten Öko-Holzfenster, die nach 15 Jahren jetzt schon ausgetauscht werden müssten. Olaf Wöhrmann (UWG) trat für ein Bonussystem und die Überarbeitung der Standards ein, so dass der SPD-Antrag mit sieben gegen vier Stimmen angenommen wurde.

Artikel vom 14.02.2007