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Menschen in
unserer Stadt
Sabine Stoppel
Diplomsozialpädagogin

Sabine Stoppel (43) ist ein fröhlicher Mensch. Sie hat Spaß an ihrem Beruf als Sozialpädagogin und arbeitet im Bereich Service-Wohnen des Diakonie-Verbandes Brackwede als eine von drei Betreuungskräften. Dabei schien der Lebensweg der gebürtigen Bielefelderin zunächst in eine ganz andere Richtung zu gehen: Nach der mittleren Reife an der Gertrud-Bäumer-Schule in Bielefeld absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung beim Finanzamt und arbeitete dort mehrere Jahre in der mittleren Beamtenlaufbahn.
Als ihre Tochter (heute 17) geboren wurde, änderte sich alles. »Sina ist mehrfach körperbehindert. Für meinen Mann und mich brach damals eine Welt zusammen.« Erst nach einiger Zeit und sehr viel Unterstützung durch eine Selbsthilfegruppe fand Sabine Stoppel »ins normale Leben zurück«. Das Familienglück war nahezu vollkommen, als Sohn Dennis (heute 15) das Licht der Welt erblickte. Dennoch prägte der Umgang mit dem schwer behinderten Kind die Familie. »Ich habe im Förderverein des Kindergartens mitgearbeitet und war sogar dessen Vorsitzende.«
Dass sie ihr weiteres Berufsleben als Finanzwirtin zubringen sollte, kam für die engagierte Frau nicht mehr in Frage. Mit ihrer Arbeit »Leben mit einem behinderten Kind« schaffte sie die Aufnahmeprüfung der Fachhochschule, absolvierte dort mit Bravour (Note 1,2) ein dreieinhalbjähriges Studium zur Diplomsozialpädagogin. Ihr Berufspraktikum leistete sie im Jugendamt der Stadt Bielefeld ab.
Ihre erste Stelle fand Sabine Stoppel 2003 beim Diakonischen Werk. Dort betreut sie Senioren, vorwiegend in barrierefreien Wohnungen in Seniorenwohnanlagen. »Wir machen Hausbesuche, halten regelmäßige Sprechstunden ab, helfen den alten Menschen im Alltag und organisieren kulturelle Veranstaltungen. Das ist eine abwechslungsreiche und sehr interessante Tätigkeit.«
Privat hat Sabine Stoppel Lesen und Wandern als Hobby. »Besonders das Hochgebirgswandern. Von oben relativieren sich alle Probleme. Man fühlt sich frei.« Bevorzugtes Reiseziel ist Südtirol. Zudem ist die Theesenerin aktives Mitglied im Gospelchor ihrer Heimatgemeinde. Ulrich Hohenhoff

Artikel vom 13.02.2007