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Prominenter
Burg-Besuch

Seminar »Putzmörtel«

Borgholzhausen (vf). »Wenn ich das gewusst hätte, dass die Burg so schwer zu finden ist, wäre ich vermutlich daheim geblieben.« Professor Dr. Dr. Gottfried Kiesow war zunächst ziemlich verärgert, als er am Freitagmorgen auf der Burg Ravensberg eintraf.

Doch sein Missmut war schnell verfolgen, und nur kurze Zeit später war der Experte wieder voll in seinem Element. Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sprach die einleitenden Grußworte eines Seminars, zu dem Denkmalpfleger und Historiker aus ganz Norddeutschland angereist waren.
Sie thematisierten »Historische und moderne Putzmörtel in der Denkmalpflege«. Ein idealer Tagungs-Ort, spielte doch der mittelalterliche Kalksandmörtel bei der jüngsten Sanierung des Piumer Wehrturms eine entscheidende Rolle (wir berichteten). Die Experten beschäftigten sich theoretisch und praktisch mit dessen Herstellung, Modifikation und Anwendung.
Professor Kiesow betonte die Wichtigkeit, Denkmäler nicht einfach nur zu sanieren, sondern die Gemäuer zunächst genau unter die Lupe zu nehmen: »Sie müssen bei Ihrer Arbeit in die Geschichte des Bauwerks einsteigen. Erst nach der Diagnose kommt die Therapie«. Bis in die 60-er Jahre seien die Denkmalpfleger direkt in die Therapie eingestiegen. Dies habe seinerzeit große Schäden hinterlassen, so Professor Kiesow. Dem leitenden Restaurator der Ravensburg, Gerd Belk, sprach er ein großes Lob aus: »Mit ihm haben Sie hier genau den richtigen Fachmann gefunden«.

Artikel vom 10.02.2007