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»Dieser Zuspruch ist absolut grandios«

In nicht einmal einer Woche mehr als 2000 Besucher bei Böckstiegel-Felixmüller-Ausstellung

Von Stefan Küppers
Werther/Bielefeld (WB). Die große Böckstiegel-Felixmüller-Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld übertrifft derzeit alle Erwartungen. »Dieser Zuspruch ist absolut grandios«, zieht Kunsthallen-Sprecherin Christiane Heuwinkel ein äußerst positives Fazit der ersten Ausstellungswoche.

Schon der Eröffnungstag am vergangenen Sonntag brachte mit rund 1500 Besuchern ein Spitzenergebnis. Allein 1200 Besucher machten aus der offiziellen Vernissage ein überfülltes Kunstereignis. Im Laufe des Sonntagnachmittags kamen noch einmal fast 300 Besucher hinzu, was Christiane Heuwinkel ebenfalls als sehr außergewöhnlich ansieht. Keine Frage, dass am ersten Ausstellungstag auch die Kinder-Vernissage völlig überfüllt war, bei dennoch großartiger Stimmung unter den 40 kleinen Gästen.
Üblicherweise ist nach einem so starken ersten Tag das Besucherinteresse in der Woche deutlich verhalten. Nicht so bei Böckstiegel-Felixmüller. Von Dienstag bis Donnerstag (montags ist Schulen vorbehalten) zählte die Kunsthalle 834 Besucher. Und vergangenen Mittwoch gab es eine Extra-Veranstaltung für Lehrer. In der Regel kommen hierzu in die Bielefelder Kunsthalle etwa 100 Pädagogen. Diesmal waren es doppelt soviele. Und an einem einzigen Wochentag, dem Donnerstag, nutzten gleich sieben Gruppen die Chance zu Führungen.
Für Christiane Heuwinkel stellt das alles einen »wirklich spektakulären Anfang« dar. Und sie stellt das Interesse auf eine Stufe mit den großen Bielefelder Ausstellungen zu Casper David Friedrich (1997), Jeff Koons (2002) und Edvard Munch (2003). Die Museumspädagogin erklärt sich den Zuspruch so: Zum einen sei Peter-August Böckstiegel durch seine künstlerische Wertschätzung des Landlebens in der Region tief verwurzelt, sei für viele Menschen eine Identifikationsfigur. Zum anderen sei der Freund Konrad Felixmüller ein interessanter Contrapunkt. Dieser habe mehr Industriearbeiter portraitiert. Beide Expressionisten aber seien den einfachen Menschen sehr nahe gekommen.
Auch an diesem Wochenende (Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr) hofft die Kunsthalle wieder auf großen Zuspruch. Auf drei Etagen und etwa 1000 Quadratmetern werden nicht nur die Arbeiten von Böckstiegel (35 Gemälde sowie 16 Aquarelle und Zeichnungen) und Felixmüller (24 Gemälde sowie 44 Aquarelle und Zeichnungen) präsentiert. Zu sehen bekommen die Besucher auch die kostbaren Schenkungen aus dem Hause Oetker, weitere Werke des Expressionismus sowie expressive jüngere Malerei von Baselitz und Kiefer.
Die Eintrittspreise liegen bei sieben beziehungsweise zwei bis vier Euro ermäßigt (Familienkarte 14 Euro). Einstündige Führungen gibt es für einen Extra-Euro samstags um 16 Uhr sowie sonntags um 11.30 und 15.30 Uhr, ebenso mittwochs um 19 Uhr. Weiterhin kann jeder Besucher einen 16-minütigen Einführungsfilm sehen.

Artikel vom 10.02.2007