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Aufholjagd nicht belohnt

Handball-Verbandsliga: Loxten ärgert Tabellenführer

Aus Verl berichtet Marcel Bohnensteffen (Text und Foto)
Versmold-Loxten (WB). Eine verschlafene erste Halbzeit und eine Portion Kaltschnäuzigkeit in der Schlussphase haben Handball-Verbandsligist SF Loxten einen Überraschungscoup beim Tabellenführer TV Verl gekostet. Nach zwischenzeitlichem Sieben-Tore-Rückstand brachten die Frösche den Ligakrösus mit einer famosen Aufholjagd noch in die Bredouille, unterlagen am Ende jedoch mit 27:31 (12:17).

»Wären wir doch im ersten Durchgang nicht so ängstlich wie das Kaninchen vor der Schlange gewesen.« Loxtens Coach Willi Möhle wollte sich nach Spielschluss gar nicht ausmalen, was ohne die verkorkste erste Halbzeit möglich gewesen wäre.
Als krasser Gegensatz zum sensationellen Hinspielsieg präsentierten sich die Gäste anfangs völlig von der Rolle. Statisches Aufbauspiel, eine Fülle von Fehlabspielen, geblockte Würfe: Elschner und Co. bissen sich an der kompakten 6-0-Deckung der Hausherren die Zähne aus. Da zudem in der eigenen offensiven Abwehrformation immer wieder große Lücken klafften, setzte sich Verl über 5:2 (10.), 9:4 und 11:6 ab. Als zu allem Überfluss auch noch Keeper Philip Maas mit Sehstörungen ausschied, bahnte sich beim 17:10 sogar ein Debakel an. Mit tiefen Sorgenfalten auf der Stirn schritt Willi Möhle zur Halbzeitansprache.
Doch sein Team kam wie ausgewechselt zurück aufs Spielfeld. Die Manndeckung von Daniel Bölsche gegen Shooter Philip Meßling zerstörte den Spielfluss des Favoriten komplett, innerhalb von wenigen Minuten waren die Sportfreunde beim 21:22 (42.) und 24:25 (48.) wieder dick im Geschäft. »Dann haben wir leider drei glasklare Ausgleichschancen nicht genutzt. Das wäre der Genickschuss für Verl gewesen«, trauerte Möhle nach Spielschluss den »Fahrkarten« von Patrick Wiek und Marcus Otten hinterher. So eilten die Gastgeber wieder auf 30:26 davon und retteten den Vorsprung mit Glück und dem Geschick eines Tabellenführers über die Zeit.
SF Loxten: Maas (1.-17.), Kroh (ab 18.); Levy, Janböke (3), Pohlmeier, Bölsche (4), Elschner (7/2), Otten (1), Bettmann (1), Steinkühler (7), Wiek (2), Potthoff (2).

Artikel vom 12.02.2007