10.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Weltmeisterliches Vorbild
an Willensstärke und Biss

Handball-Landesliga: Trainer ziehen den »WM-Joker«

Altkreis (joe). Stechen soll er immer, ihn in der Hinterhand zu haben, kann nie schaden: Welchen Joker die Handball-Landesligatrainer aus der gerade zu Ende gegangenen Handball-Weltmeisterschaft für ihre Mannschaft ziehen würden, erklären sie neben der Vorschau auf den 17. Spieltag der Landesliga.

HSG Hohne/Lengerich - TuS Brockhagen. »Das ist eines von zehn noch folgenden Endspielen.« TuS-Trainer Heiko Ruwe lässt keine Zweifel an dem Ziel, das alle Brockhagener endlich erreichen wollen: den Aufstieg in die Verbandsliga. Der Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger Everswinkel und Senden, die sich am Sonntag im direkten Duell gegenüberstehen, könnte sich zumindest auf ein Team definitiv vergrößern. »Hohne hat eine ausgeglichene Mannschaft mit einem guten Gegenstoß«, warnt Ruwe vor zu großem Übermut. Personell sind die Voraussetzungen für einen Auswärtscoup beim Tabellenzwölften (9:21 Zähler) gegeben, alle Spieler sind an Bord.
Ruwes WM-Joker: »Was ich mir wünsche und was wir beim Auswärtssieg in Everswinkel schon gezeigt haben, ist eine positive Dokumentation der Emotionen nach außen gegenüber den Zuschauern und dem Gegner. Die deutsche Mannschaft hat es bei der WM vorgemacht, was mit Leidenschaft und einer intakten Mannschaft möglich ist.«
TSV Ladbergen - TV Werther. Beim 35:29-Triumph im Hinspiel bot Werther die beste Saisonleistung, führte gegen den Tabellenvierten zeitweise mit elf Toren Differenz. »Unsere offensive Deckungsvariante hat im Hinspiel hervorragend geklappt. Auf diesem Weg sind uns viele Gegenstoßtore gelungen.« Trainer Joachim Tegelhütter hat keinen Grund, von dieser erfolgreichen Marschroute abzurücken. Dass beim favorisierten Gastgeber für die Liga-Mittelschicht durchaus etwas zu holen ist, bewies SC Nordwalde dort mit einem 29:27-Auswärtserfolg am ersten Rückserienspieltag. Daran wollen sich die Wertheraner orientieren. Das Problem: Olaf Knemeyer (Mandelentzündung) fällt aus.
Tegelhütters WM-Joker: »Bei uns in den unteren Klassen könnte ich mit einem Weltklasse-Linksaußen oder Kreisläufer nicht viel anfangen, weil der ja auch in Szene gesetzt werden muss. Ich hätte gerne einen Rückraum-Shooter wie Polens Karol Bielecki, der für einfache Tore sorgt. Dann würde ich immer einen einfachen Wechsel spielen und ihn werfen lassen.«
Spvg. Versmold - HSG Schrött./Babenhausen. Wenn Versmolds Coach Detlef Hein über die »Schrötties« spricht, schwingt in jeder Silbe eine gehörige Portion Respekt mit. »Die HSG hat eine erfahrene Mannschaft mit viel Routine und Cleverness. Außerdem haben sie in der Vorwoche Ladbergen geschlagen.« Gegen den Rangsechsten (19:13 Punkte) aus dem Bielefelder Vorort können die »Fleischstädter« im Kampf um die wichtigen Zähler zum Ligaverbleib auf den gesamten Kader bauen. Einzig Marc Uthmann und Michael Wulff sind mit muskulären Problemen ein wenig angeschlagen
Heins WM-Joker: » Die Willensstärke der deutschen Mannschaft würde ich gerne übernehmen. Wie das Team von Heiner Brand verfügen wir hier in Versmold über keine überragenden Einzelspieler, können also auch nur als wirkliche ÝMannschaftÜ Spiele gewinnen. Wenn wir immer den Teamgeist und den starken Willen der Nationalmannschaft hätten, müssten wir uns um den Abstiegskampf keine Gedanken mehr machen.«
TG Hörste - TuS Spenge II. Die böse 26:37-Schlappe aus dem Hinspiel dürfte jeder »Rothose« noch in den Kleidern stecken. Nach einem guten Saisonstart mit zwei Siegen und einem Unentschieden gab es bei der Zweitligareserve diesen herben Dämpfer, der sich in dieser Form laut Trainer Jens Großpietsch nicht wiederholen wird. »Spenge ist dennoch klarer Favorit. Mit den erfahrenen Spielern wie Störmer, Wölker und Nickolaus sowie den jungen Czaudernas gehören sie zu den besten Teams der Liga.« Verzichten muss Großpietsch auf Björn Steinbach und Michael Kölkebeck (beide verletzt).
Großpietschs WM-Joker: »Ich hätte gerne so viele Zuschauer im Rücken wie das DHB-Team. Wenn man so viele Fans auf seiner Seite hat, wird man von einer Welle getragen, vieles läuft von selbst. Dann kommen auch die Emotionen von ganz alleine. Ein paar mehr Leute in der Masch könnten uns bestimmt nicht schaden.«

Artikel vom 10.02.2007