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Von Stefanie Hennigs

Versmolder
Aspekte

Nur ein Lippenbekenntnis


Ein Machtwort vom Landes-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann -Êdarauf haben der Betriebsrat und die Mitarbeiter des Krankenhauses Versmold gehofft. Sie wollten endlich eine klare Perspektive für den Standort Versmold des Klinikums Ravensberg aufgezeigt bekommen -Êanstatt weiter darauf zu warten, dass letztendlich vor Gericht eine Entscheidung darüber fällt, ob die Frühreha-Pläne umsetzbar sind oder nicht.
Doch der Brief, den der Betriebsrat jetzt als Antwort auf seine Bitte erhalten hat, endlich eine Entscheidung herbeizuführen, entpuppt sich als Nullnummer: Man müsse weiter abwarten, schreibt der Landes-Gesundheitsminister. Doch dafür hat das Krankenhaus nicht die Zeit. Die Uhr tickt, die Entscheidung über die Verteilung der nächsten Investitionsmittel steht kurz bevor - doch so lange die Klage gegen die Frühreha-Pläne im Raum steht, geht Versmold definitiv leer aus. Bleibt das auch im kommenden Jahr der Fall, so die Befürchtung des Betriebsrats, braucht Versmold die 10 Millionen Euro für den Frühreha-Aufbau nicht mehr -Êweil die Lichter dann ganz ausgegangen sind.
Optimistisch stimmt, dass sich die Kliniken jetzt mit der Bezirksregierung an einen Tisch gesetzt haben, um an einer außergerichtlichen Lösung zu arbeiten. Auf Schützenhilfe vom Ministerium scheint das Klinikum Ravensberg dabei nicht setzen zu können: Anstatt zu vermitteln, versteckt sich das Ministerium hinter der Klage. »Ich kämpfe für unsere Krankenhäuser«, hatte Laumann noch im Januar in Halle erklärt. Davon ist nichts zu spüren. Ein weiterer Beleg dafür, dass Besucher aus Düsseldorf mit ihren Zusagen nur bloße Lippenbekenntnisse abgeben - siehe Biogas-Projekt, für das Versmolder Landwirte Fördermittel versprochen bekommen hatten. Handfestes bleibt am Ende leider selten übrig.

Artikel vom 10.02.2007