15.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit der Wanze
auf Tätersuche

Premiere im Trotz-Alledem-Theater

Bielefeld (uj). Der Tatort: ein Garten. Der Detektiv: ein Käfer namens Wanze Muldoon. Er ist ein Schnüffler wie er im Buche steht. Clever, cool und einsam. Und er kriegt genau den Auftrag, auf den er schon immer gewartet hat.

Mit dem Insektenkrimi »Die Wanze« von Paul Shipton begibt sich das Trotz-Alledem-Theater (TAT) auf neue Wege. »Es ist ein Stück für Erwachsene, das auch bei Kindern gut funktioniert«, erzählt Regisseurin Michaela Sauerwald, die das Werk probehalber vor Schülern der fünften Klasse aufführen ließ. Ihr Fazit: »Erfreuen sich Erwachsene an den zahlreichen Zitaten, mit denen das Genre Krimi gekonnt parodiert wird, sind die Kinder ganz gefangen von der Geschichte.« Grund für das TAT, das Stück auch vormittags für Schulvorstellungen zu spielen.
Der Autor Paul Shipton bedient sich in seinem 2000 im Fischer-Verlag erschienenen Roman der klassischen Elemente eines Krimis und projiziert diese mit feinem Humor auf die Welt der Insekten. Ein bärbeißiger Ameisensoldat entpuppt sich als fieser Gegenspieler zu Wanze Muldoon, der mit den gemeingefährlichen Wespen unter einer Decke zu stecken scheint. Mit von der Partie: die flotte Motte, die zuckerabhängige Stubenfliege und ein schmieriger Mistkäfer. Sie alle werden von ein und derselben Person gespielt, was der Schauspielerin Christina Seck eine große Wandlungsfähigkeit abverlangt.
Der jungen Frau war es indes ein großes Anliegen, gerade dieses Ein-Personen-Stück auf die Bühne zu bringen: »Ich habe schon beim Lesen laut gelacht. Die Sprache ist so schön und so liebenswürdig im Umgang mit dem Genre Krimi.« Für die Bühne eingerichtet wurde das Werk von Karin Eppler, Gerd Ritter und Daniel Merz. Und als solches eignet es sich laut Michaela Sauerwald besonders gut, um Kindern ab der fünften Klasse einen guten Zugang zu Theater und Literatur zu ermöglichen. »Für dieses Alter gibt es nicht viel Theaterstücke«, freut sich Sauerwald über die Entdeckung des Werks.
Und so werden nach der Premiere am Samstag, 10. März, 20.30 Uhr, und weiteren Abendvorstellungen am 23. und 24. März auch vier Termine für Schulen angeboten: 13., 14., 21. und 22. März jeweils um 10 Uhr. Kartenreservierungen nimmt das TAT unter Telefon 13 39 91 entgegen.

Artikel vom 15.02.2007