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Fußball-Märchen
aus 1001 Nacht

DFB-Abenteuer der DSC-Talente

Bielefeld (WB/jm). Eine Metallscheibe mit einem Kamel darauf und dem Wappen Katars: Dieses kleine Souvenir wird Maik Rodenberg immer an den nächsten Schritt nach oben auf der Karriereleiter erinnern, an ein Stück Zukunft, an ein modernes Märchen aus 1001 Nacht, sechseinhalb Flugstunden entfernt.

Kurz vor seinem 18. Geburtstag weilte Arminias U 19-Innenverteidiger ebenso wie DSC-Sturmkollege Matthias Haeder mit der deutschen U 18-Nationalmannschaft im traditionellen Wintertrainingslager in Katar.
Gleich vier Junioren-Nationalteams (U 16 bis U 19) reisten für eine Woche ins Emirat am Persisch-Arabischen Golf, 72 Spieler und ein großer Betreuerstab inklusive zweier Lehrer. Der DFB-Delegation gehörten auch Sportdirektor Matthias Sammer sowie der DFB-Direktor Team-Management, Jugend und Ausbildung Wolfgang Niersbach an. Sammer stellte das neue Elite-Konzept vor und schwor die DFB-Jungs auf den neuen Kurs ein. »Die Nachwuchsspieler müssen spüren: Es ist etwas Besonderes, zum DFB zu kommen,« so Sammer, der die Talentförderung deutlich forciert.
Matthias Haeder - »Kleiner«, so sein Rufname bei Bundestrainer Horst Hrubesch - tat auf dem Platz übrigens das, was ein Coach von einem Stürmer erwartet. Beim 5:2-Streich über die deutsche U 19-Auswahl erzielte der 1,70 Meter kleine Spieler nach seiner Einwechslung den Treffer zum 4:2. »Ich habe viel mitgenommen. Es war ein tolles Gefühl, dieses spezielle Trikot tragen zu dürfen,« strahlte Matthias Haeder und hofft auf sein Länderspieldebüt noch in diesem Jahr.
Maik Rodenberg bewohnte ein Zimmer mit Björn Kopplin (FC Bayern München). Leider lief es für ihn sportlich weniger befriedigend. Bereits nach der zweiten Einheit zog der Innenverteidiger sich eine Sehnenentzündung im Knie zu, musste kürzer treten und ein Aufbauprogramm absolvieren, viel Laufen und Fahrrad fahren.
Vom Motivationsabend über den Dünenlauf bis zur Dünenabfahrt in neun Jeeps am letzten Tag - »diese Fahrt so zu erleben, war von Anfang bis Ende einfach überwältigend,« resümierte Rodenberg. »Wenn ein Herr Sammer so vor dir steht und einen flammenden Appell hält; das spornt ungeheuer an, da kriegst du schon ein mulmiges Gefühl.«

Artikel vom 09.02.2007