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Fünf Fragen an ...

Sascha Tarner (TG Hörste/wechselt zur Spvg. Steinhagen)


Handball-Verbandsligist Spvg. Steinhagen setzt auch in Zukunft auf junge Spieler, deren Entwicklungsprozess noch längst nicht abgeschlossen ist. In dieses Anforderungsprofil passt auch Neuzugang Sascha Tarner. Der 22-jährige künftige Lehramts-Student wechselt vom Landesligisten TG Hörste zum Altkreisnachbarn. Im Gespräch mit WB-Sportredakteur Stephan Arend verrät Tarner, warum es in dieser Saison noch nicht richtig rund läuft und wie er die Konkurrenzsituation in seinem neuen Verein sieht.

Wie schwer ist dir die Entscheidung gefallen, TG Hörste zu verlassen und den Teamkollegen diesen Entschluss mitzuteilen?Sascha Tarner: Alles andere als leicht. Ich habe in Hörste viele Freunde gefunden, mir gefällt hier die familiäre Atmosphäre. Ich habe mir einige Monate Gedanken gemacht, ob ich wechseln soll. Und als es feststand, habe ich mich kaum getraut, es auszusprechen. Umso erleichterter war ich, dass meine Teamkollegen meine Gründe verstanden und mir Glück für die neue sportliche Herausforderung gewünscht haben.

Einige deiner Trainer bescheinigen dir Verbandsliga-Potenzial. Warum ging es für dich im Seniorenbereich noch nicht kontinuierlich steil nach oben?Sascha Tarner: Im vergangenen Jahr habe ich eine durchweg gute Landesliga-Saison gespielt. In dieser Spielzeit haben mich immer wieder kleine Blessuren zurückgeworfen. Zudem habe ich einen hohen Anspruch an mich selbst, setze mich manchmal zu sehr unter Druck. Wenn es dann 'mal nicht optimal läuft, leidet schnell das Selbstvertrauen. Mittlerweile kann ich mit meinen hohen Erwartungen schon besser umgehen. Das ist ein Lernprozess, von dem ich auf Dauer hoffentlich profitieren werde.

Was sprach für den Wechsel nach Steinhagen, gab es auch Gründe dagegen?Sascha Tarner: Natürlich gab es auch Gründe dagegen, sonst hätte ich nicht so lange gezögert, in Steinhagen zuzusagen. Wie gesagt: Es gefällt mir in Hörste, ich komme mit dem Trainer gut klar. Natürlich bin ich derzeit mit der sportlichen Situation, vor allem aber mit mir selbst unzufrieden. Ich hatte schon vor der vergangenen Saison Angebote aus der Verbandsliga. Ich bin aber in Hörste geblieben, weil wir insgeheim mit dem Aufstieg geliebäugelt haben. Ich habe aus meinen Verbandsliga-Ambitionen nie einen Hehl gemacht. Für Steinhagen sprach zudem, dass es Kontakte zu Christoph Lewanzik und Sebastian Noak gibt, mit denen ich in Brockhagens A-Jugend zusammengespielt habe.

Auf deiner Position im linken Rückraum spielt derzeit in Steinhagen Christoph Lewanzik eine bärenstarke Saison. Traust du dir auch zu, auf anderen Positionen zu bestehen?Sascha Tarner: Matthias Wieling möchte viel mehr Tempohandball spielen als das derzeit mit der knappen Besetzung möglich ist. Und dafür muss jede Position doppelt besetzt sein. Außerdem setzt man in Steinhagen auf Spielzüge. Wenn ich auf »Halbrechts« spiele, heißt das ja nicht, dass ich immer von dieser Position aus werfe, sondern zum Beispiel auch über die Mitte zum Abschluss komme. Grundsätzlich ist Konkurrenz leistungsfördernd. Ich kann mich zudem arrangieren und auf jeder Position spielen. Obwohl ich natürlich die linke Rückraumposition anstrebe.

Schaffen Hörste und Steinhagen den Klassenerhalt?Sascha Tarner: Davon gehe ich fest aus. Basis meiner Gespräche mit Steinhagen war immer die Verbandsliga. Ich bin mir absolut sicher, dass die Spvg. den Klassenerhalt packt. Sollte es Steinhagen wider Erwarten nicht schaffen, müssten wir noch 'mal miteinander reden. Ich bin genauso zuversichtlich, dass Hörste in der Landesliga bleibt. Wir müssen allerdings unser Auswärts-Phlegma ablegen. Der erste Auswärtssieg vergangenen Samstag in Spradow war ein wichtiger Schritt.

Artikel vom 09.02.2007