08.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kassensturz hilft sparen

Verbraucherzentrale gibt Tipps für die Haushaltskasse

Altkreis Halle (WB). Rund 290 Euro im Jahr hat jeder Bürger 2007 an zusätzlichen Belastungen zu stemmen - steigende Steuern und Sozialabgaben sowie der Abbau von Steuervergünstigungen schlagen ein dickes Loch in ohnehin angespannte Haushaltskassen.

»Die erheblichen Preissteigerungen bei Strom und Gas sind bei diesem Kassensturz noch gar nicht berücksichtigt«, rechnet die Verbraucherzentrale in Gütersloh vor und weist darauf hin, dass vielen Mietern bei den Heizkostenabrechnungen für 2006 dicke Nachforderungen ins Haus stehen. Um die Haushaltskasse auf Sparkurs zu bringen, gibt die Verbraucherzentrale folgende ganz konkrete Tipps:
l Krankenkassenwechsel: Viele gesetzliche Krankenkassen haben zum 1. Januar 2007 ihre Beitragssätze angehoben. Betroffene können noch bis zum 28. Februar kündigen und zu einer günstigeren Kasse wechseln. Bei der Suche nach einem neuen Versicherer sollten neben dem Beitragssatz auch Leistungen, Service, Erreichbarkeit und fachliche Beratung berücksichtigt werden. Eigentlich können Versicherte nur alle 18 Monate ihre gesetzliche Krankenkasse wechseln. Bei Beitragserhöhungen haben sie jedoch ein Sonderkündigungsrecht. Bis zum Ende des auf die Erhöhung folgenden Kalendermonats muss die schriftliche Kündigung bei der Krankenkasse eingegangen sein, die Kündigungsfrist beträgt zwei Monate zum Monatsende.
l Versicherungsschutz: Auch die Vorsorge für Schadensfälle gehört auf den Prüfstand, denn viele Policen sind überflüssig, passen nicht zum persönlichen Bedarf oder sind zu teuer. Der Versicherungsschutz sollte nach dem »GAU-Prinzip« aufgebaut werden. Der »Größte Anzunehmende Unfall« ist in jedem Fall abzusichern. Ein Muss ist die private Haftpflichtversicherung, auch die Risiken Tod und Invalidität sind abzusichern. Verzichtet werden kann auf Policen, die keine Existenz bedrohenden Schäden versichern. Auch die Prämien gilt es kritisch in den Blick zu nehmen: Bei identischen Leistungen unterscheiden sich die Preise bei den verschiedenen Versicherern erheblich.
l Mobilität: Hohen Spritpreisen und steigenden Kosten für den Unterhalt des eigenen Autos kann man mit Fahrgemeinschaften, dem Umstieg aufs Fahrrad sowie auf Bus und Bahn begegnen. Aber auch Car-Sharing ist für viele ein geeignetes Modell.
Weitere Hilfestellung für den persönlichen Sparkurs gibt »Das Haushaltsbuch« der Verbraucherzentrale. Der Ratgeber bietet zwölf Monatsübersichten zum Festhalten der Einnahmen, der festen Ausgaben und des finanziellen Spielraums. Exemplare hält die Zentrale an der Blessenstätte 1 (Stadtbibliothek) bereit.

Artikel vom 08.02.2007