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Schlammschlacht und blaue Flecken

Strongman Run: Pfeiffer gewinnt vor 12 000 Zuschauern die Frauenwertung

Altkreis (jm/star). Platz 16 unter rund 2000 Startern, neben vom Veranstalter ausgelobten »Ruhm und Ehre« als schmerzende Zugabe Schürfwunden und blaue Knie. Die Vita von »Ironman« Ingmar Lundström ist seit Sonntag um einen Titel reicher: Der frühere Hermannslaufsieger darf sich fortan zurecht als »Strongman« fühlen.

Die von Fishermansfriend organisierte Premierenveranstaltung fand mitten auf dem Truppenübungsplatz Münster vor 12 000 Zuschauern statt. Erdwälle und Gräben, quer liegende Baumstämme, steile Anstiege, ein 25 Meter langer Reifenhaufen, drei Betonröhren, Matschlöcher, hängende Reifen oder eine fünf Meter hohe Strohpyramide, die »Klagemauer«, mussten in zwei Runden hüpfend, kraxelnd, abrollend oder sonstwie von den teils martialisch angemalten oder auch phantasievoll verkleideten Teilnehmern überwunden werden. Beleibtere Experten blieben in den als »Rattenlöcher« betitelten Röhren schon mal stecken . . . Wer das Wasserloch lieber laufend auf einem Umweg passierte, statt sich wie andere »Freaks« (die wurden von den tausend Zuschauern begeistert gefeiert) mutig mit einem Kopfsprung in den Tümpel zu stürzen und den dann watend zu durchqueren, musste sich ein Pfeifkonzert gefallen lassen. Die schmale Schlammgasse weckte bei Lundström nicht bloß Erinnerungen an die früheste Kindheit, sondern auch an seine Bundeswehrzeit. »Ich war bei den Panzergrenadieren,« denkt Lundström an uniformierte Tage Anfang der 90er Jahre in Munsterlager zurück.
Ilona Pfeiffer konnte einige blaue Flecken und den Muskelkater am Tag danach gut verschmerzen. Der Neuzugang des LC Solbad entschied die Frauenkonkurrenz für sich, schwärmte in höchsten Tönen von ihrer »Strongman-Premiere«: »Allein die vielen Zuschauer sorgten für eine tolle Atmosphäre. Das war härter als jeder andere Wettkampf zuvor. Mir hat es aber sogar Spaß gemacht, auf allen Vieren durch den Schlamm zu robben.« Eines hatte ihr Auftritt in Münster mit vielen anderen Wettbewerben am Ende aber doch gemeinsam. Die Dissenerin überquerte als schnellste Frau die Ziellinie. »Einige Männer wie Ingo Assmann sind bisher immer vor mir angekommen. Doch diesmal hatte ich die Nase vorn. Das tat richtig gut«, will Pfeiffer im nächsten Jahr auf alle Fälle ihren Titel verteidigen. Ihre Vereinskollegin Annegret Albersmann verbuchte das Spektakel als neue Herausforderung: »Allerdings waren zu viele Teilnehmer am Start. An manchen Hindernissen gab es einen Stau.«
Ergebnisse der LCS-Starter - Frauen: 1. Ilona Pfeiffer 49:50 Minuten, 23. Annegret Albersmann 1:08,48. Männer: 41. Jürgen Bischof 49:29, 123. Michael Raabe 56:33, 311. Lutz Barkey 1:03:53.
www.fishermansfriend.de

Artikel vom 07.02.2007