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Deutsche Schauspieler
in vielen Produktionen

57. Internationale Filmfestspiele Berlin starten morgen

Von Elke Vogel
Berlin (dpa). Hollywood-Prominenz, deutsche Filme mit feinem Gespür für das Zeitgeschehen und französisches Kino zum Mitsingen - bei der Berlinale startet morgen das Rennen um den Goldenen Bären.

Zum Auftakt der zehntägigen Filmfestspiele will Festivaldirektor Dieter Kosslick dieses Mal auf Nummer sicher gehen. Mit »La Vie en Rose« über das Leben der Sängerin Edith Piaf präsentiert er am Eröffnungsabend den ersten von vier französischen Wettbewerbsbeiträgen und verspricht hochkarätige Unterhaltung. Mit insgesamt 400 Filmen, darunter allein 100 Weltpremieren, platze das neben Cannes und Venedig bedeutendste Filmfestival der Welt inzwischen aus allen Nähten, sagt Kosslick. Im offiziellen Wettbewerb konkurrieren 22 Filme, darunter zwei deutschsprachige Beiträge.
Gleich am Eröffnungswochenende reist eine ganze Riege von Hollywoodstars an. Robert De Niro zeigt mit dem CIA-Thriller »Der gute Hirte« seine zweite Regiearbeit und bringt Hauptdarsteller Matt Damon mit. In einer kleinen Rolle ist darin auch die deutsche Schauspielerin Martina Gedeck zu sehen. US-Schauspieler Clint Eastwood stellt außer Konkurrenz das Kriegsdrama »Letters from Iwo Jima« vor - den zweiten Teil seines Doppelprojekts über die amerikanisch-japanischen Kämpfe im Pazifik 1945. Steven Soderbergh präsentiert »The Good German« mit George Clooney als US-Journalist nach Kriegsende in Berlin.
Sharon Stone ist in Ryan Esslingers »When A Man Falls In The Forest« zu sehen. Ebenfalls aus Hollywood reisen Jennifer Lopez und Antonio Banderas an. Sie spielen in »Bordertown« von Gregory Nava. Judi Dench und Cate Blanchett kommen mit der britischen Produktion »Tagebuch eines Skandals« (Regie Richard Eyre) über eine unerfüllte Frauenliebe.
Während im Vorjahr noch vier deutsche Filme am Start waren, haben dieses Mal nur zwei heimische Produktionen Bären-Chancen - wovon einer der Filme strenggenommen von einem Österreicher stammt, der aber in Potsdam-Babelsberg drehte: Stefan Ruzowitzky ist mit dem bewegenden Film »Die Fälscher« dabei, der die wenig bekannte Geschichte einer von den Nazis im KZ Sachsenhausen eingerichteten Fälscherwerkstatt erzählt. Der bereits Berlinale-erfahrene Christian Petzold (»Gespenster«) erzählt in »Yella« von einer Brandenburgerin (Nina Hoss) aus zerrütteter Ehe, die eine Stelle im Westen annimmt. »Es normalisiert sich«, kommentiert Kosslick den Rückgang deutscher Wettbewerbsteilnehmer.
Dafür sind dieses Mal gleich zehn deutsche Schauspieler in Wettbewerbsfilmen zu sehen. Darunter Julia Jentsch in der Verfilmung des tschechischen Romans »Ich habe den englischen König bedient« (Regie Jiri Menzel) und Diane Kruger in dem dänischen Beitrag »Goodbye Bafana« von Bille August. Moritz Bleibtreu spielt in »The Walker« (außer Konkurrenz) von Paul Schrader. US-Regisseur Schrader (»American Gigolo«) ist Präsident der Jury, der auch Willem Dafoe und Mario Adorf angehören.

Artikel vom 07.02.2007