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Sparlampe ist ein leuchtendes Vorbild

Bewusster Umgang mit der Energie: Das WB fragt Steinhagener Bürger und Experten

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Die Energiekosten sind auf Rekordniveau, der UN-Klimareport zeigt die erschreckenden Ausmaße der Erderwärmung, und gestern beriet die EU-Kommission über den CO2-Ausstoß der Autos. Energiesparen ist mehr denn je das Gebot der Stunde. Wie machen die Steinhagener das?

Das WESTFALEN-BLATT hakt nach und fragt Bürger und Fachleute nach ihren Tipps für den Alltag, denn Energiesparen fängt ja bekanntlich im Kleinen an. »Ich ärgere mich, wenn Stromsparen nicht honoriert wird, sondern die Stromtarife viel zu hoch ausgelegt sind für ganz geringe Verbräuche. Dann kann ich das Licht auch brennen lassen«, sagt etwa Adelheid Werner (dazu auch die Bildzeile oben). Aber Geld könne kein Argument sein, man müsse ja an die nächsten Generationen denken. Und gerade die Kinder, die haben das Umweltbewusstsein schon verinnerlicht, wie Margarita Sucko (45) weiß: »Wir verwenden vielfach Energiesparlampen und machen das Licht ganz bewusst aus, wenn wir nicht im Raum sind. Meine Kinder erinnern mich schon dran, wenn ich das einmal vergesse.«
Energiesparleuchten sind ein gutes Stichwort. Gerlinde Retzlaff (Voss-Elektro Retzlaff) berichtet von weiterhin steigenden Absatzzahlen. Wichtig zu wissen ist aber: »Eine solche Lampe bringt nichts, wenn sie immer nur kurz brennt, etwa in Bewegungsmeldern. Sie lohnt nur im längeren Betrieb.«
Auch Steinhagens Umweltberaterin Gabi Siepen kann die Sparleuchten nur empfehlen - und warnt gleichzeitig vor den beliebten Halogenleuchten: Sie sind Energiefresser - »man sollte es gar nicht meinen«. Ganz wichtig findet sie auch den Verbrauch der Geräte zu ermitteln und eventuell und in neue zu investieren. Stichwort: Energieeffizienz-Klassen gerade bei Großgeräten. Das Vermeiden von Standby-Betrieb (etwa über schaltbare Steckdosen) nennt sie ebenfalls mit an erster Stelle. Auch ganz kleine Dinge sind wichtig: der passende Deckel auf dem Topf auf dem Herd, das Schließen der Kühlschranktür, das Auskühlen der Speisen, bevor man sie in die Kühlung stellt, das Trocknen der Wäsche im Garten. Und dann das Thema Fenster: »Stoßlüften, am besten Querlüften ist das Sinnvollste. So bekommt man viel frische Luft ins Haus, aber die Wände kühlen nicht aus und der Raum wird schnell wieder warm.« Das ständige Kippen des Fensters trägt hingegen zur Schimmelpilzbildung bei.
Ölheizungen sind auf dem Rückzug, alternative Energien auf dem Vormarsch: Holzpellets, Wärmepumpen und die Gasbrennwerttechnik auf dem Vormarsch. Doch Andreas Werner (»Die Macher für Bad und Co.«) hat auch eine ganze Reihe Tipps für den Alltag parat: die Raumtemperatur absenken (ein Grad bringt schon viel), die Heizung herunterdrehen tagsüber, Thermostatventile verwenden, eine energiesparende Umwälzpumpe in der Heizungsanlage einsetzen, im Keller die Rohrleitungen isolieren. Apropos Warmwasser: Dessen Zirkulation sollte über zeitgesteuerte Pumpen geschehen, so dass warmes Wasser dann (und auch nur dann), wenn es auch gebraucht wird auch schnell verfügbar ist, die Pumpe aber nicht rund um die Uhr laufen muss.

Artikel vom 08.02.2007