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Mehr Effizienz mit
weniger Personal

Neustrukturierung der Polizei wird jetzt umgesetzt


Kreis Gütersloh (ag). Der Wunsch des Innenministers war dem Kreis Gütersloh Befehl: »Mehr fahnden statt verwalten« hatte Dr. Ingo Wolf gefordert, und dieser Forderung sei Gütersloh, zumindest nach Meinung des Innenministers, bei der nun offiziell umgesetzten Neustrukturierung der Kreispolizeibehörde »vorbildlich« nachgekommen.
»Zentralisierung« heißt das Zauberwort, mit dem nun sicher gestellt sein soll, dass bei einer Verschlankung der einzelnen Stäbe und der Verwaltung der operative Bereich gestärkt wird. Noch arbeitet die Kreispolizeibehörde mit einer unveränderten Personalzahl von 476 Polizeivollzugsbeamten (PVB), doch werde diese Zahl aufgrund einer deutlichen Einstellungsreduzierung in NRW mittelfristig sinken. »Gerade deshalb kam diese Neuorganisation jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt«, stellte der Gütersloher Polizeidirektor Karsten Fehring gestern in einer Pressekonferenz heraus.
Hauptneuerung ist die Bündelung der strategischen Verantwortlichkeiten in die drei Direktionen »Gefahrenabwehr/Einsatz« (251 PVB, Leiter: Jörg Waßmuth), »Kriminalität« (128 PVB, Leiter: Holger Meier) und »Verkehr« (57 PVB, Leiter: Gerhard Wolf). Da in der Direktion Kriminalität nun Deliktsbereiche wie Wohnungseinbrüche, Brand- und Sexualdelikte zentralisiert bearbeitet werden, wurde die Zahl der Kommissariate im Kreis von neun auf sieben reduziert. Somit verfügen Versmold und Schloß Holte-Stukenbrock nicht mehr über eigenständige Kommissariate.
Die kriminalpolizeiliche Betreuung von Verl und Harsewinkel wird von Schloß Holte-Stukenbrock beziehungsweise Versmold nach Gütersloh verlagert. Auch deswegen schrumpft in Versmold und Schloß Holte-Stukenbrock die kriminalpolizeiliche Besetzung von vorher neun (Versmold) beziehungsweise 7,5 Mitarbeitern (Schloß Holte-Stukenbrock) auf jeweils vier.
In diesen beiden Städten werden außerdem die Polizeiwachen Mitte dieses Monats zu »Tagesdienstwachen« umfunktioniert, die fortan nicht mehr rund um die Uhr besetzt sind, sondern nur noch von 7 bis 22 Uhr. Diese im Vorfeld zum Teil heftig kritisierte Servicereduzierung soll durch verstärkte Präsenz von Streifenwagen zu Schwerpunktzeiten ausgeglichen werden. Neu ist auch die Einführung eines »Schwerpunktdienstes« mit 20 Beamten an den Standorten Gütersloh, Halle und Rheda-Wiedenbrück. Dieser Dienst startet Anfang März und soll vor allem bei großen Veranstaltungen für ausreichend Präsenz sorgen.

Artikel vom 08.02.2007