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Schulabgänger brauchen
professionelle Begleitung

Übergangscoach berichtet im Ausschuss von Erfolgen

Steinhagen (fn). »Es ist schon ein Dschungel, durch den sich die Jugendlichen tasten müssen«, verdeutlichte Susan Grüner vor dem Sozialausschuss die Notwendigkeit ihrer Arbeit. Denn als Übergangscoach begleitet sie Hauptschulabgänger auf dem oft undurchsichtigen Weg zu einer Ausbildung.

Seit 15 Monaten läuft das Projekt »Erfolgreich in Ausbildung«, das der Kreis Gütersloh in allen seinen Kommunen ermöglicht hat und das noch bis Ende des Jahres vor allem aus EU-Mitteln finanziert wird. Ziel ist es, ausbildungsfähige und -willige Hauptschüler in der Berufswahl und bei der Stellensuche zu begleiten. Susan Grüner kümmert sich zudem um Kontakt zu Ausbildungsbetrieben und ist auch in den ersten Monaten der Lehre für die Jugendlichen und Betriebe Ansprechpartnerin.
Gab es kreisweit im September 2005 noch 420 nicht vermittelte Ausbildungssuchende, so waren es im Folgejahr -Êalso nach einem Jahr des Projekts -Ênoch 323. In Steinhagen konnten Im Sommer 2006 von 56 Hauptschulabgängern 19 in eine betrieblich, fünf in eine schulische Ausbildung (etwa Alten- und Krankenpflege) wechseln. »Das sind noch zu wenig«, sagt Susan Grüner, die nach einem vollen Jahr Arbeit nun auf noch bessere Vermittlung der Hauptschüler setzt, zumal sie inzwischen allein 121 Firmen kontaktiert - und erst zwei Ausbildungsabbrüche zu verzeichnen hat.
Hauptschulleiter Bernd Grewe machte jedenfalls gegenüber den Sozialausschuss-Mitgliedern deutlich, dass er auf eine Verlängerung dieses Projektes baut. Denn gerade in Steinhagen gebe es etwa im Handwerk durchaus die Bereitschaft, Hauptschüler auszubilden. Doch der persönliche Kontakt sei entscheidend. Und um da oft fehlende Kompetenz auszugleichen, sei der Übergangscoach nicht zu ersetzen. »Gerade auch weil Susan Grüner über ihr Fachwissen und ihre Kontakte die richtigen Alternativen und Fördermöglichkeiten für Schüler nennen kann«, sagte Grewe im WB-Gespräch. Er hofft, dass das Projekt, aus welcher Quelle auch immer, weiterfinanziert werden kann. Denn nur wenn sie langfristig laufe, mache diese Arbeit Sinn.
Die Hauptschule ist auch über das Projekt hinaus in der Ausbildungsvorbereitung tätig, etwa mit dem Kooperationspartner Intal. »Aber Schule kann nicht alles«, sagt Bernd Grewe.

Artikel vom 07.02.2007